Paul-Maar-Grundschule in Großziethen

Drei verschiedene Mauerwerksarten

Immer mehr Grund- und weiterführende Schulen bieten ihren Schülern eine ganztägige Betreuung an. Der längere Aufenthalt in der Schule hat zur Folge, dass die Schulgebäude zusätzlich beansprucht werden. Bei der Paul-Maar-Grundschule in Großziethen, entworfen vom brandenburgischen Architekturbüro Vilco Scholz, war das Ziel, eine kinderfreundliche, langfristig gut nutzbare Architektur innerhalb eines engen Kostenrahmes zu realisieren.

Paul-Maar-Grundschule in Großziethen
Paul-Maar-Grundschule in Großziethen
Paul-Maar-Grundschule in Großziethen

Die neue Schule ist zum Teil eingeschossig, zum Teil zweigeschossig und nicht unterkellert. Der höhere Baukörper enthält 17 Unterrichtsräume, eine Bibliothek und das Lehrerzimmer. L-förmig schließt sich der zweite Gebäudeteil mit dem Foyer und der Aula an, die gleichzeitig als Speisesaal dient. In knapp 17.000 m³ umbautem Raum stehen 2.000 m² Haupt- und Nebennutzfläche zur Verfügung. Bei der baulichen Hülle setzte der Architekt auf eine sehr kompakte Form, die nicht nur energetisch günstiger, sondern auch in der Herstellung wirtschaftlicher ist. Beide Gebäudeteile wurden in Porenbeton mit Fertigteil-Stahlbetondecken ausgeführt, die Satteldächer sind als Holzbinderkonstruktion hergestellt, ihre Eindeckung besteht aus Aluminiumprofilen.

Im Innenraum helfen farbige Wandflächen in hellem Grün, Gelb und Orange den Kindern, sich zu orientieren. Im Gegensatz zu der markanten Farbgestaltung sind alle Einrichtungsgegenstände zurückhaltend gestaltet. Vorherrschende Materialien bei den Möbeln sind stabiles Buchenholz und Edelstahl, z.B. bei den fest installierten Sitzecken oder den, in Decke und Boden verankerten, Vitrinen.

Mauerwerk
Die Konstruktion in gemauerter Bauweise besteht aus drei unterschiedlichen Wandtypen. Die Außenwände sind aus 36,5 cm dickem Porenbeton mit einem Wärmeleitfähigkeitswert von 0,12 W/(mK). Die Innenwände zu den Fluren wurden als Sichtmauerwerk in konventioneller Dickbettvermörtelung aus Kalksandstein-Planelementen hergestellt. Die Ausführung ohne Putz sorgt in den stark frequentierten Erschließungsbereichen für hochstrapazierfähige Oberflächen. In den Unterrichtsräumen sollte bewusst eine andere Atmosphäre erzeugt werden, weshalb hier mit Wandputz gearbeitet wurde. Zur Verwendung kam Kalksandsteinmauerwerk aus Planelementen im Dünnbett. Es bietet einen, der Nutzung angemessenen, guten Schallschutz und erweitert durch seinen schlanken Querschnitt die Nutzflächen.

Durch die Wahl der Mauerwerkselemente und -steine konnte während der Bauphase eine termingenaue Koordination aller Lieferungen eingehalten und eine fristgerechte Eröffnung der Schule gewährleistet werden. Die Steine wurden nach Plänen des Architekten für jede einzelne Wand - einschließlich sämtlicher Zuschnitte, Passstücke und Zubehör - im Werk zu Paketen zusammengefügt, beschriftet, nummeriert und mit Verlegeplänen auf die Baustelle geliefert. Ein zeitaufwendiger Zuschnitt auf der Baustelle ist dadurch ebenso entfallen wie eine kostenintensive Zwischenlagerung.

Bautafel

Architekt: Vilco Scholz, Teupitz
Projektbeteiligte: Kussatz & Schuster Tief- und Hochbau, Lübben (Bauunternehmen); Silka, Duisburg (KS-Planelemente); Ytong, Duisburg (Porenbeton)
Bauherr: Gemeinde Schönefeld
Fertigstellung: 2008
Standort: Schönefeld, Ortsteil Großziethen, Brandenburg
Bildnachweis: G. Zwickert, Großziethen; Vilco Scholz, Teupitz

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