Paul L. Cejas School of Architecture in Miami

Orange-rot-gelbe Fliesenfassade

Peter Mauss/Esto Photographics, Mamaroneck/NY
Fliesen ziehen sich wie eine zweite Haut über alle Formen
Vielfältige Wegeführung über Höfe und Brücken

Für Bernard Tschumi ist ein Haus nicht einfach nur umbauter Raum, für ihn sind Häuser Generatoren, die soziale und kulturelle Schnittstellen bilden. Freiräume – als nicht festgelegte Flächen und damit vielfältig zu nutzen – bilden immer einen zentralen Ort in seinen Entwürfen. Genau diesen Ansatz hat er auch in seinem Gebäude für die Paul L. Cejas School of Architecture in Miami umgesetzt.

Zwei sich gegenüber liegende Volumen umschließen einen geschützten Innenbereich, der als unüberdachter Freiraum alle Aktivitäten ermöglicht aber nicht festlegt. 

Begleitet von zwei Flügeln mit Verwaltungsräumen, Studios und anderen Nutzungen, befinden sich zwei in lebhaften Rot-, Gelb- und Orangetönen vollflächig verflieste Kuben. Die sogenannten „Yellow Generator“ und „Red Generator“ werden noch ergänzt von einem „Green Generator“, der aber nicht aus umbautem Raum sondern aus einem symmetrisch gepflanzten Palmenwäldchen besteht. In den aus Betonfertigteilen erteilten Volumen befinden sich die flächenintensiven Nutzungen, wie Lesesaal, Vorlesungssaal und weitere Räume für öffentliche Nutzungen. Alle Gebäudebereiche sind auf vielfältigen Wegen miteinander verbunden um eine große Bandbreite an Interaktivitäten zu ermöglichen.

Vorrangiges Entwurfsziel war es durch das Programm, die Ausformulierung und die räumliche Organisation der Nutzungen eine kulturelle Identität zu stiften, bzw. zu ermöglichen.

Fliesen und Platten
Die beiden ‚Generatoren‘ wurden aus Betonfertigteilen erstellt um den Kostenaufwand zu minimieren. Aus den selben Gründen wurde innerhalb aller Gebäudeteile auf viele technisch erwünschte Vorrichtungen einfach verzichtet, bzw. Materialien gewählt, die geringe Wartungskosten bei einer zu erwartenden langen Lebensdauer gewährleisten. Deshalb viel die Wahl für die Gestaltung der Fassaden auf Fliesen. Zum Einsatz kamen zwei verschiedene Produkte:

  • Marazzi, Citta series, 20 x 20 cm, rot und gelb, glasierte Steinzeugfliese
  • Ceramica Vogue, orange, glasierte Steinzeugfliese
Von augenscheinlicher Bedeutung war die intensive Farbgebung der gemeinsam genutzten Generatoren. Durch ihre Auffälligkeit und unkonventionelle Materialität gestalten sie entscheidend das architektonische Konzept.

Bautafel

Architekten: Bernard Tschumi Architects, New York,Paris; BEA International, Miami
Projektbeteiligte: Projektteam der School of Architecture, Miami (Planungteam); Marazzi Grup Ceramiche, Sassuolo/ I (Keramik); Charles A. Alden (Landschaftsarchitektur
Bauherr: Florida International University, Miami
Fertigstellung: 2004
Standort:
Bildnachweis: Archivio Edi.Cer S.p.A - Assopiastrelle (1,3,4); Peter Mauss/Esto Photographics, Mamaroneck/NY (2)

Fachwissen zum Thema

Freizeitzentrum in Viana do Castelo von Fernando Tavora

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Einsatzbereiche

Außenwandbekleidungen

Für die Steinzeugfliesen der Kollektion FS orientierte sich der Designer Francisco Segarra an den Ornamenten historischer Zementfliesen

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Keramische Beläge

Steinzeug

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