Paradero Hotel bei Todos Santos

Nach außen gekehrt

Ganz im Süden der mexikanischen Halbinsel Niederkalifornien besetzt die Luxusherberge Paradero Hotel eine Fläche von 2,2 Hektar. Eingebettet in landwirtschaftlich genutzte Flächen und Steppe liegt die Unterkunft unweit der Pazifikküste und nahe des Ortes Todos Santos. Entworfen und geplant wurde das Hotel von den Architekten Ruben Valdez und Yashar Yektajo.

Entworfen und geplant haben das Hotel die Architekten Ruben Valdez und Yashar Yektajo.
Die bauliche Struktur des Hotels orientiert sich laut der Architekten an jener der Spanischen Missionen in Kalifornien, bei der sich die Gebäude mauerartig um einen weiten Innenhof legen.
Der Garten darin bleibt ein Rückzugsort, der fast nur von geschlossenen Mauern – allen voran den Treppenhäusern der Gästeapartments – umgeben ist.

An diesem Ort nahe des nördlichen Wendekreises scheint die Sonne fast ununterbrochen, zudem ist die Landschaft am Fuße der Gebirgskette Sierra de la Laguna sehr vielfältig und reicht von wüstenartigen Bereichen mit zahlreichen, bis zu 200 Jahre alten Kakteen über Palmenwälder in Strandnähe bis hin zu felsigen Küsten. Das Hotel befindet sich dabei inmitten der Mesa Farming Community, einem Zusammenschluss verschiedener Familienbetriebe mit einer bewirtschafteten Fläche von 65 Hektar.

Hortus Conclusus

Die bauliche Struktur des Hotels orientiert sich laut Aussage der Architekten an jener der historischen spanischen Missionen, bei der sich die Gebäude mauerartig um einen weiten Innenhof legen. Allerdings fehlt beim Paradero Hotel der letzte Bauabschnitt, der das Karree im Westen schließen würde. In der Mitte ist jedoch bereits ein Garten mit heimischen Pflanzen angelegt, die nur wenig Wasser benötigen. Gewundene Wege verbinden die 35 Gästeapartments mit den gemeinschaftlichen Einrichtungen der Unterkunft.

Anders als bei ähnlichen Anlagen, die sich von der Umgebung eher abschotten, richtet sich das Paradero Hotel mit seinen Räumen vor allem nach außen. Der Garten ist von weitgehend geschlossenen Mauern – allen voran den Treppenhäusern der Gästeapartments – umgeben. Diese erinnern durch ihre ausladende Form an Bastionen von Wehrmauern, nur dass sie eben nach innen gerichtet sind. In der Mitte des derart eingefriedeten Gartens sitzt das Restaurant, in dem unter anderem die ringsum angebauten beziehungsweise im Pazifik gefangenen Lebensmittel verarbeitet werden.

Beton: Beigefarben und brettergeschalt
Die monolithischen Sichtbetonwände zeigen einen sandfarbenen Ton, durch den sich das Bauwerk in das Farbspektrum der umgebenden Landschaft einfügt. Die angestrebte Wirkung der Erdverbundenheit erreichte das Planungsteam unter anderem dadurch, dass es den Beton auch im Inneren roh beließ und die Böden im gleichen Farbton verwirklichte.   

Die Betonbauteile wurden in kleinen Abschnitten mit Brettern und improvisierten Trägerschalungen geschalt, wobei die oben offenen Treppenhäuser eine vertikale und die die Apartments innen und außen eine horizontale Struktur zeigen. Kleinformatige dreieckige Aussparungen, die durch Schalungseinlagen hergestellt wurden, sorgen bei den Treppenhäusern für Durchblicke und punktuellen Lichteinfall.

Bei den zentralen Einrichtungen – dem Eingangsgebäude, dem halbrunden Sonnendeck mit Pool sowie beim Restaurantbereich – finden sich sowohl vertikal als auch horizontal orientierte Betontexturen. Der Beton wurde mittels Betonpumpe eingebracht. -chi

Bautafel

Architektur: Rubén Valdez und Yashar Yektajo
Projektbeteiligte: Polen Arquitectura de Paisaje (Landschaftsarchitektur); B-Huber (Innenarchitektur); Estudio Fedra (Baumanagement)
Bauherr/in: Paradero Hotels
Standort: La Mesa KM 59 +3100, Carretera Todos Santos – Cabo San Lucas, El Pescadero B.C.S., Mexiko 23300
Fertigstellung: 2021
Bildnachweis: Rafael Gamo

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