Ökostrom und Nutzung erneuerbarer Energien

Energieträger und Zahlen für Deutschland

Der nicht geschützte Begriff Ökostrom bezeichnet gemeinhin Strom, der auf ökologisch vertretbare, also möglichst nachhaltige, klima- und umweltfreundliche Weise aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Als erneuerbar gelten – in Abgrenzung zur Energiegewinnung aus Kernkraft, Kohle und Erdöl – Erdwärme/Geothermie, Wasser-, Wind- und Sonnenenergie. Biomasse wie Holz oder andere organische Pflanzenstoffe zählen als nachwachsende Rohstoffe ebenfalls dazu. Die Nutzung von Deponie-, Klär- und Grubengas wird zwar auch als ökologische Stromerzeugung bezeichnet, da hier schädliche Emissionen in nützliche Energie umgewandelt werden, erneuerbar im strengen Sinne sind diese Energiequellen aber nicht.

Photovoltaik-Anlage Turnow 3
Rheinkraftwerk Rheinfelden
Grafik: Anteile erneuerbarer Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr

Teilweise wird der Begriff Ökostrom auch im Zusammenhang mit Kraftwerksarten verwendet, die zwar nicht aus erneuerbaren Energien Strom erzeugen, aber Alternativen zur fossilen und atomaren Stromerzeugung bieten. Hierzu zählen z.B. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wie gasbetriebene Blockheizkraftwerke oder Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke.

Im Jahr 2019 betrug die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland etwa 42 Prozent der Brutto-Stromerzeugung (Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AGEE-Stat, s. Abb. 4). Die wichtigste regenerative Energiequelle zur Stromerzeugung ist die Windenergie: Sie lieferte mehr als 125 Milliarden Kilowattstunden (s. Abb. 5, 6).

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Brutto-Endenergieverbrauch in Deutschland lag im Jahr 2019 über 17 Prozent (s. Abb. 7). Der Anteil des Endenergieverbauchs für Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 14,5 Prozent. Die absolute Nutzung erneuerbarer Wärme stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast 4 Prozent auf 176 TWh. Weil jedoch gleichzeitig mehr fossile Energie im Wärmesektor verbraucht wurde, stieg der Anteil nur leicht. Dabei hatte die feste Biomasse (vornehmlich Holz) mit 116 TWh (Terawattstunden) den bedeutendsten Anteil an der erneuerbaren Wärmebereitstellung, gefolgt von Biogas mit 13 TWh. Der Beitrag der Solarthermie sank auf Grund niedriger Sonneneinstrahlung um etwa 4 Prozent auf 8 TWh. Die Wärmebereitstellung aus Umweltwärme und Geothermie gewann nochmals an Bedeutung und lag mit 16 TWh deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+8 Prozent).

Betrachtet man den Primärenergieverbrauch, der seit 1990 leicht rückläufig ist und dessen Zusammensetzung nach Energieträgern sich gewandelt hat (s. Abb. 8), liegt der Anteil erneuerbarer Energien dort bei knapp 15 Prozent (Abb. 9). Der Primärenergieverbrauch wird in erheblichem Maße durch die wirtschaftliche Konjunktur, Preise für Rohstoffe und technische Entwicklungen beeinflusst. Auch die Witterungsverhältnisse und damit der Bedarf an Raumwärme im Zeitraum eines Jahres spielen eine wichtige Rolle.

Da die Ökostrom-Erzeuger die elektrische Energie in das allgemeine Stromnetz einspeisen, wird der Ökostrom Teil des allgemeinen Energiemixes. Indirekt nehmen die Kunden also Einfluss darauf, wie viel Ökostrom produziert und in die Netze eingespeist wird.

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In der nördlichen Hemisphäre erzielen Südfassaden im Winter die höchsten solaren Wärmegewinne, im Sommer lassen sie sich am leichtesten gegen Überhitzung schützen (im Bild: VM Häuser in Orestad/Kopenhagen, 2005; Architektur: BIG + JSD = PLOT, Kopenhagen).

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