_Integrales Planen

Als Antwort auf das exponentielle Bevölkerungswachstum und den entsprechend steigenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, entwickelten die Planer des Architekturbüros Mario Cucinella Architects ein Konzept für ein 3D-gedrucktes Gebäude mit kreisrundem Grundriss, das aus lokal verfügbaren, zu 100 Prozent recycelbaren Materialien – vorrangig Lehm – besteht. Ein erster Prototyp des Hauses Tecla wird in der Nähe von Bologna entstehen.

Das Konzept sieht einen speziellen Herstellungsprozess vor, der auf der Logik der Kreislaufwirtschaft beruht. So wird das Haus in kürzester Zeit und auf nachhaltige Weise direkt vor Ort gedruckt. Dabei werden nur recycelbare Materialien verwendet, die auf dem Baugrundstück zur Verfügung stehen. Tecla kann an unterschiedliche Umgebungen und Anforderungen angepasst werden. Dadurch, dass die gesamte Struktur des Baus in einem Stück vom 3D-Drucker hergestellt wird, wird der Konstruktionsprozess erheblich beschleunigt und Industrieabfälle werden reduziert.

Die Architekten arbeiteten in enger Kollaboration mit dem italienischen Hersteller Wasp, der zu den erfahrensten 3D-Druck-Unternehmen im Bauwesen gehört. Basis für den Druck des Wohnhauses sind 3D-Daten, die aus dem digitalen Modell der Architekten stammen. Für den Druck des Prototyps wird das Crane Wasp-System des Herstellers verwendet – ein modulares, unendlich erweiterbares und kollaboratives 3D-Drucksystem, das typische Baukräne neuinterpretiert und den simultanen Einsatz mehrerer 3D-Drucker für den Bau eines einzelnen Gebäudes zulässt.

Mit einem solchen System könnten zukünftig, so die Architekten, ganze Siedlungen entstehen, die durch eine ökologische und nachhaltige Bauweise geprägt sind. Ein Paradigmenwechsel in der Architektur wird angestrebt, der die Bedürfnisse des Menschen stärker in den Vordergrund rückt und gleichzeitig auf die vorhandenen klimatischen Probleme eingeht.

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