Oberlichter: Verschattung

Verschattungen von Oberlichtern richten sich in erster Linie nach der Form, Ausbildung und Größe des Oberlichtes. Zur Vermeidung von Überhitzung und Blendung stellen folgende Verschattungsmöglichkeiten eine kleine Auswahl dar:

Schnittdarstellung eines Sunbreakers
Detail eines Sonnenschutzes aus perforiertem Aluminiumblech
Prismen innerhalb des Scheibenzwischenraums

Verschattung von Sheddächern

Die einfachste Form der Verschattung eines Oberlichtes wird am Beispiel des nach Norden geöffneten Sheddachs deutlich, da es aufgrund der Himmelsrichtung keinen speziellen Sonnenschutz benötigt. Öffnet sich das Sheddach zu einer anderen Himmelsrichtung, können die Öffnungen, wie Seitenfenster auch, mit Jalousien oder Lamellen verschattet werden.

Verschattung durch Sunbreaker

Je nach Beschaffenheit des Oberlichtes stellen so genannte Sunbreaker eine mögliche Verschattung dar. Sunbreaker sind über einem Bandoberlicht angeordnete Raster, die einen direkten Sonneneinfall nur bei wenigen Sonnenständen zulassen. Ansonsten werden Sonnenstrahlen am Raster zurück reflektiert. Auch Streu- oder Filterschichten, die unterhalb der Lichtkuppel montiert werden, können dafür sorgen, dass kein direktes Sonnenlicht in den Raum dringt.

Verschattung durch Lochbleche

Für die Verschattung von Lichtbändern oder Lichtkuppeln bieten sich spezielle Lochbleche an, z.B. perforierte Aluminiumbleche. Die Bleche werden mit einem Abstand von ca. 60 mm auf die Lichtband- oder Lichtkuppelverglasung montiert. Sie schützen diese und verhindern gleichzeitig das Aufheizen der darunter liegenden Räume, da der Abstand eine gute Luftzirkulation erlaubt und einen potenziellen Wärmestau verhindert.

Verschattung durch Prismen

Eine Gebäudezone, die ausschließlich mit einem Glasdach überdeckt ist, sollte in jedem Fall wirkungsvoll verschattet werden, da sich eine sommerliche Überhitzung des darunter liegenden Raumes ansonsten kaum vermeiden lässt. Hier bieten sich Prismensysteme an, die entweder fest in den Scheibenzwischenraum des Glasdaches eingebaut oder als Lamellen der Sonne nachgeführt werden, da sie den Raum nicht nennenswert verdunkeln.

Die rechtwinklig geformten Prismen werfen das einfallende Sonnenlicht durch Totalreflexion zurück und bieten die Möglichkeit, den Raum trotz Sonnenschutz mit diffusem Licht zu versorgen. Selbst bei bedecktem Himmel wird die über das Glasdach einfallende Tageslichtmenge nicht wesentlich verringert, die Überwärmung jedoch wirkungsvoll verhindert.

Quelle: D. Haas-Arndt, F. Ranft; Tageslichttechnik in Gebäuden, Verlag Hüthig Jehle Rehm, Heidelberg

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