Oberflächenstrukturen/-konstruktionen

Durch verschiedene Herstellungstechniken und daraus hervorgehende Oberflächenkonstruktionen werden zwei- und dreidimensionale textile Bodenbeläge unterschieden.

Flachgewebe aus Sisalfasern
Flachgewebe aus Polyamid 6.6
Flachgewebe aus Polyamid 6.6

Zweidimensionale textile Beläge
Diese Belagsarten verfügen über keine Polschicht, die Trägerschicht ist gleichzeitig die Nutzschicht. Zu den zweidimensionalen Teppichböden gehören Nadelvliese, bestehend aus einer Wirrlage von einer oder mehreren Schichten, die eine Musterung lediglich durch die unterschiedliche Einfärbung der verwendeten Fasern erhalten. Ebenso gehören die Flachgewebe zu den zweidimensionalen Belägen. In der Regel werden bei ihrer Herstellung nur zwei Fadensysteme – Kette und Schuss – eingesetzt. Die Oberfläche kann glatt bis sehr strukturiert sein und durch Effektgarne oder -zwirne noch hervorgehoben werden. Für Flachgewebe (selten auch Flachteppiche genannt) werden Naturfasern wie Jute, Sisal und Kokos verwendet oder auch synthetische Fasern wie beispielsweise Polyamid. Sie sind in der Regel robust und pflegeleicht und mit oder ohne Rückenausrüstung erhältlich.

Dreidimensionale textile Beläge

Kennzeichen der dreidimensionalen Teppichböden ist die Polschicht. Ein textiler Bodenbelag mit Pol ist definiert als ein Bodenbelag mit einer textilen Nutzschicht aus Fasern oder Garnen, die aus einer Grundschicht (Träger) hervortreten. Der Pol (auch Flor genannt) ist die Garnschicht der Oberfläche. Eine Polschicht weisen z.B. gewebte und getuftete Teppiche, Wirkteppiche, Klebpolteppiche und beflockte Teppichböden auf. Mit den unterschiedlichen Herstellungen können vielfältige Oberseitenstrukturen erzeugt werden: Die Polschicht kann zunächst, je nach Einsatzort und Anforderungen, hoch oder niedrig, dicht oder offen gestaltet werden. Sie kann schlingenartig (Schlingenpol), wie z.B. bei Bouclé-Teppichen, oder geschnitten (Schnittpol), wie z.B. bei Velours, oder aus einer Kombination von beiden ausgebildet sein. Dreidimensionale textile Beläge sind im Vergleich zu zweidimensionalen meist weicher, elastischer und voluminöser.

Durch den Einsatz unterschiedlich konstruierter Garne entstehen unzählige weitere Möglichkeiten der Oberflächenstruktur. Hoch gedrehte Garne erzeugen eine sehr körnige Struktur, während locker gedrehte Garne für eine eher geschlossene Oberseite eingesetzt werden. Bei der Auswahl eines geeigneten textilen Bodenbelags sollten die durch das Objekt gestellten Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit sowie die Anschmutzungsneigung und die Reinigungsfähigkeit der Polschicht beachtet werden.

Quelle: Tretford, Wesel

Fachwissen zum Thema

Beispiel privater Bereich (domestic): In Wohnräumen stehen eher ökologische, gestalterische und qualitative Aspekte im Vordergrund, im Bild ein Teppich aus der Designserie Forum von Object Carpet.

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Einführung

Einsatzbereiche von Bodenbelägen

Übersicht und Einteilung einiger Faserrohstoffe von textilen Bodenbelägen

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_Materialien/​Fasern

Fasern, Garne und Vliese für textile Bodenbeläge

Ondulé-Verfahren zur Herstellung von Schlingenpool, Copyright TFI, Aachen

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_Herstellung/​Arten

Herstellung: Klebpolverfahren

Herstellung: Nadelvlies

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Herstellung: Nadelvlies

Herstellung eines Schlingenpoltuftteppichbodens

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_Herstellung/​Arten

Herstellung: Tufting

Schema des Webprozesses

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Herstellung: Webverfahren

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