_Beton

Von außen erinnert nichts mehr an die Fabrikhalle, in der sich heute eine private Kunstgalerie befindet. Im schweizerischen Uetikon unweit des Zürichsees gelegen, sticht als erstes die ungewöhnliche Fassade ins Auge. Riesige Noppen prägen die Außenhülle des Hauses, das nach den Plänen der Züricher Architekten Baier Bischofberger umgestaltet wurde. Auf 40 Meter Fassadenlänge und einer Höhe von rund acht Metern erheben sich die Noppen mit einem Durchmesser von 16 cm und einer Höhe von 8 cm aus der Betonfläche und bieten sich wie sorgfältig aneinandergereihte Sandkuchen dar.

Die Fassade besteht aus Betonfertigteilen in einer Größe von jeweils 4 x 4 m, die als Sonderanfertigung mithilfe von Strukturmatrizen hergestellt wurden. Sowohl beim Rastermaß als auch beim Ausschalen hatte die Herstellung ihre Tücken. Da die Noppenreihen weder einen Versatz noch eine Unterbrechung aufweisen durften, mussten temperaturabhängige geringfügige Längenänderungen im Polyurethan durch Streckung oder Stauchung der Matrizen aufgefangen werden. Zusätzlich mussten die Temperaturen von bis zu 60 Grad berücksichtigt werden, die der verwendete selbstverdichtende Beton während des Abbindens entwickelt. Beim Versetzen der Fertigteile war die gleiche Exaktheit erforderlich, um Fugen- und Noppenraster exakt aufeinander abzustimmen. Darüber hinaus hatte die ausgeprägte Noppenform ein verstärktes Saugverhalten der Strukturmatrizen beim Ausschalen zur Folge.

Im Inneren sorgen große Sheddachverglasungen für gute Lichtverhältnisse und ausreichend Tageslicht zur Beleuchtung der Kunstwerke. Ein integriertes Lichtstreuelement gewährleistet dabei konstante Bedingungen, zusätzlich sorgt eine indirekte Beleuchtung für eine gleichmäßige Ausleuchtung während Spots der Akzentbeleuchtung dienen.

^{Architekt: Baier Bischofberger Architekten, Zürich
Projektbeteiligte: NOE-Schaltechnik, Süssen (Schalung); Element AG, Veltheim/CH (Fertigteile)}

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