Niedrigenergiebauweise mit Mauerwerk

Niedrig- und Passivenergiehäuser bezeichnen Verbrauchsstandards von Gebäuden. Niedrigenergiehäuser haben als Merkmal Energiekennwerte von 30 - 70 kWh/m²a (entspricht ca. 3 - 7 Liter Heizöl), bei Passivhäusern liegt dieser ≤ 15 kWh/m². Weiterhin wird ein sehr guter Wärmeschutz der Außenbauteile gefordert.

Für NEH-Bauweisen ergeben sich daraus folgende Grundsätze:

  • Optimierung der Gebäudehülle zur Reduktion der Transmissionswärmeverluste aller Umschließungsflächen, d.h. Reduktion der U-Werte und der Wärmebrücken sowie eine Maximierung der Luftdichtheit.
  • U-Werte für Außenbauteile zwischen 0,15 (Dach) und 0,30 W/m²K (Fenster).
  • Optimierung und Speicherfähigkeit der Baumaterialien sowie Anordnung von großen Fenstern nach Süden, um eine passive Sonnenenergienutzung (Wärmespeicherung von Sonnenlicht in massiven Bauteilen) zu gewährleisten.

Diese Anforderungen sind durch unterschiedliche Mauerwerkskonstruktionen zu erreichen:

  • Einschalige Außenwände aus Leichtmauerwerk mit Außenputz, ausgeführt mit Leichthochlochziegel, Porenbeton- und Leichtbetonsteinen
  • Einschalige Außenwände aus Leichtmauerwerk mit Wärmedämmputz
  • Einschalige Außenwände aus Leichtmauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem (auch als Transparente Wärmedämmung mit lichtdurchlässigen Putzen und Dämmstoffen)
  • Einschalige Außenwände aus schwerem Mauerwerk mit Wärmedämmung und Vorsatzschale
  • Zweischalige Außenwände aus unterschiedlich schwerem Mauerwerk mit Wärmedämmung (mit Luftschicht oder Kerndämmung)
  • Massivdächern aus Ziegel, Leicht- und Porenbeton, eventuell mit zusätzlicher Wärmedämmung
Die Wahl der Mauersteinarten ist abhängig von den jeweiligen Rohdichten, von den zur Verfügung stehenden Steingrößen (Planelemente), den Verarbeitungstechniken und den zu erreichenden Qualitätsstandards von Mauerwerk.

Hierbei ist zu beachten, dass der Bereich der Auflagerung von Stahlbetondecken in den Außenwänden üblicherweise eine Wärmebrücke darstellt. Dieses ist durch die unterschiedlichen Wärmeleitzahlen des Mauerwerks und des Stahlbetons sowie der geometrischen Anordnung begründet. Die Wärmebrücken können reduziert werden, wenn sowohl Wand als auch Decke aus dem gleichen Material bestehen, was z. B. beim Einsatz von Porenbeton als Wand- und als Deckenbaustoff der Falls ist. Hierbei wird zudem der Vorteil genutzt, dass Porenbeton in alle Richtungen die gleiche Wärmeleitfähigkeit besitzt (isotroper Baustoff).

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