Neuer Index zur Wärmespeicherfähigkeit

Forschungsprojekt der TU Kaiserslautern zu monolithischer Ziegellbauweise

Dass die hohe Wärmespeicherfähigkeit von monolithischem Ziegelmauerwerk die sommerliche Überhitzung von Gebäuden verringert und deren thermische Behaglichkeit erhöht, hört und liest man immer wieder. Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an die Energieeffizienz und den Nutzungskomfort von Gebäuden entwickelte nun eine mit Mitteln der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung geförderte Studie der Technischen Universität Kaiserslautern unter Leitung von Oliver Kornadt, Professor für Bauphysik im Fachbereich Bauingenieurwesen, einen Wärmespeicherfähigkeitsindex. Dieser soll es künftig ermöglichen, ohne aufwendige Berechnungen Aussagen hinsichtlich der Auswirkung von Bauteilen auf Energieeffizienz und Behaglichkeit treffen zu können.

Eine Studie der TU Kaiserslautern konnte mithilfe des neu entwickelten Wärmespeicherfähigkeitsindex den thermischen Komfort rechnerisch nachweisen.

Kornadt und sein Team führten Untersuchungen an Modellgebäuden in verschiedenen Bauweisen durch. Die Bauten wurden im Hinblick auf den Nutzenergiebedarf für das Heizen, Überhitzungsstunden im Sommer und thermische Behaglichkeit analysiert. Die Forschungsgruppe konnte belegen, dass eine monolithische Ziegelbauweise im Vergleich zur Leichtbauweise die sommerlichen Überhitzungsstunden um rund 67 Prozent, in Einzelfällen sogar um bis zu 90 Prozent, reduziert. Zudem verbessert sich die thermische Behaglichkeit im Sommer um bis zu 37 Prozent.

Damit belegt die Ziegelbauweise unter den monolithischen Wandkonstruktionen, die die geforderte Energieeffizienz ohne zusätzliche äußere Wärmedämmung erreichen, den Spitzenplatz. Auch in der kalten Jahreszeit erweist sich die Ziegelbauweise als vorteilhaft, fanden die Forscher heraus. Der Nutzenergiebedarf für das Heizen verringert sich gegenüber einer Leichtbauweise um bis zu 5,7 Prozent.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen in Regelwerke und Normen einfließen, sodass der positive Einfluss der Wärmespeicherfähigkeit künftig bei der Bilanzierung des Gebäudeenergiebedarfs rechnerisch besser berücksichtigt werden kann.

Forschung: Fachbereich Bauingenieurwesen der Technischen Universität Kaiserslautern

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