Neue Bauprodukte aus recyceltem Feinschutt

Fraunhofer Verbundprojekt BauCycle

Nicht nur ökologische Gründe haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass Abbruchmaterialen zunehmend als Baustoffe wiederverwertet werden. Bauschutt muss inzwischen sortenrein getrennt und dem Recyclingkreislauf zugeführt – oder entsorgt werden. Damit spielen nun auch wirtschaftliche Faktoren in das Interesse an einer möglichst hohen Recyclingquote hinein: Die Entsorgung ist teuer, die Deponiekosten steigen, die -ressourcen werden knapper. Ziel ist es, den Anteil des Bauschutts, welcher sich wiederverwerten lässt, zu maximieren.

Ziel ist es, den Anteil des Bauschutts, welcher sich wiederverwerten lässt, zu maximieren.

Hierzu forscht und entwickelt eine Kooperation aus den vier Fraunhofer-Instituten für Bauphysik (IBP), für Materialfluss und Logistik (IML), für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) sowie für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) in deren gemeinsamen Projekt BauCycle.

Jedes Jahr fallen alleine in Deutschland etwa 54 Millionen Tonnen Bauschutt an, wovon etwa 10% als heterogenes, mineralisches Gemisch aus Kalksandstein, Beton, Ziegel und Gips aufgrund einer bisher nicht sortenrein trennbaren Korngröße von unter 2 mm deponiert werden musste. Die Entwicklung eines Verfahrens zur sortenreinen Trennung der Bestandteile ist Ziel von BauCycle. Mithilfe von Infrarotkameras, die mit speziellen Filtern ausgestattet sind, werden die einzelnen Bestandteile mit Farb-, Helligkeits- und chemischer Erkennung sortiert. Dazu wird das Baustoffgemisch auf einer Förderbandanlage an diesen Hyperspektralkameras vorbeitransportiert, die die Zusammensetzung anhand physikalisch-chemischer Eigenschaften und unterschiedlichen elektromagnetischen Wellenlängen analysieren. Am Ende der Förderbänder werden die einzelnen Partikel mittels gezielter Luftdruckstöße aus feinen Düsen pneumatisch in getrennte Behälter aussortiert.

Bis zu 1,5 Tonnen Bauschutt kann so in einer Stunde getrennt werden, bei einer Sortenreinheit von knapp 99,5%. Verwendbar ist dieses Recyclingmaterial z.B. als Sandersatz in Porenbetonsteinen oder als Bestandteil eines Akustikputzes mit 60% Recyclinganteil – bei vergleichbaren akustischen Eigenschaften wie gängige Produkte auf dem Baustoffmarkt.

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