Neubau und Sanierung der Uniklinik in Frankfurt a. M.

Linoleumboden mit klarer Optik zur ruhigen Raumwirkung

Hundert Jahre nach Errichtung des ersten Forschungsgebäudes ist die Universitätsklinik Frankfurt am Main mit rund 1.200 Betten das zweitgrößte Krankenhaus in Hessen. Die meisten Gebäude der Gesamtanlage u.a. der Zentralbau entstanden in den 1970er Jahren. Neue Anforderungen und ein gewandeltes Denken, das statt der Technik den Patienten in der Mittelpunkt stellt, machten die Sanierung und Erweiterung des Klinikums notwendig. Die Planung dafür übernahmen die Münchner Architekten Nickl und Partner.

Auf dem Dach des Erweiterungsbaus befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz
Einige Glasscheiben wurden mit scherenschnittartigen, gläsernen Silhouetten von Personengruppen bedruckt
Die neue, lichtdurchflutete Eingangshalle verbindet Universitäts- und Krankenhausbetrieb

Derzeit wird bei laufendem Betrieb die Gebäudetechnik auf den neusten Stand gebracht und ein attraktiveres Klinikumfeld geschaffen. Sinnvolle Raumstrukturen und Wegebeziehungen sollen die Prozessabläufe in den Kliniken, Instituten und Abteilungen optimieren. Nach dem Umbau wird sich der Gebäudekomplex zudem mit neuen Grünanlagen zum Main hin öffnen.

Charakteristisch für die gesamte Klinikanlage ist seit jeher die Hochhausscheibe des Zentralgebäudes, deren Fassade komplett überarbeitet wird: ungenutzte Balkone werden zurückgebaut, sodass Fensterbänder und Brüstungen als einheitliche Fläche erscheinen. Dabei kommen neue Materialien wie Glas und Aluminium zum Einsatz. Mit dieser klaren Schichtung wollen die Architekten für eine ruhige Optik sorgen. Im Inneren dienen in Zukunft eine Magistrale mit Seitenlicht und breite Verbindungstreppen für ein helles und freundliches Ambiente.

Den Eingangsbereich der Klinik markiert jetzt ein langgezogenes Dach in Richtung Mainufer, das von einer weitgespannten Stahlkonstruktion getragen wird. Die sich anschließende, verglaste Eingangshalle verbindet Universitäts- und Krankenhausbetrieb. Von der Halle gelangen die Besucher in das alte Zentralgebäude sowie in den neuen viergeschossigen Erweiterungsbau, der mit fast 14.000 m² Nutzfläche die Klinik vergrößert. Die Fassade des kompakten, geometrischen Kubus wird durch horizontale Bänder unterbrochen. Sie besteht aus Alu-Glaselementen mit vertikal drehbaren Sonnenschutz-Lamellen. Die massiven Brüstungsfelder und Außenwandscheiben erhielten zudem eine vorgehängte Metallverkleidung – ebenfalls aus Aluminium.

Auf dem Dach befindet sich, weithin sichtbar als runde Scheibe und futuristisch anmutend, der Hubschrauberlandeplatz. Direkt darunter liegen das operative Zentrum und die chirurgischen Kliniken. Drei große Innenhöfe gliedern den Erweiterungsbau. Sie sind zum Teil nach oben offen oder mit Glaslamellen, Prismen und Umlenkgläsern versehen, so dass auch die Arbeitsplätze im Untergeschoss vom Tageslicht profitieren. Dank offener Balustraden lassen sich die Innenhöfe von allen Etagen betreten.

Das Innere des Neubaus ist klar, schlicht und hell gestaltet, nur die Glasscheiben am Übergang zur Eingangshalle sind mit scherenschnittartigen, gläsernen Silhouetten von Personengruppen bedruckt. Weiße Wände und Stützen harmonieren mit Sichtbeton und den hellen Linoleumböden, die einen ruhigen und sauberen Eindruck vermitteln.

Boden
Vor allem wegen seiner Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit entschieden sich die Architekten in weiten Bereichen für einen Bodenbelag aus Linoleum, das überwiegend aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Zudem unterstreicht der in hellem Beige marmorierte Belag die gewünschte ruhige Raumwirkung. Linoleumbeläge weisen einen hohen Gehkomfort auf, sind trittschalldämmend und rutschhemmend. Aufgrund des Bindemittels Linoxyn sind sie zudem hygienisch und antibakteriell und damit insbesondere für Kliniken und Krankenhäuser sehr gut geeignet. Eine spezielle Oberflächenvergütung sorgt für Langlebigkeit und erleichtert zugleich die Reinigung und Pflege.

Bautafel

Architekten: Nickl & Partner, München
Planungsbeteiligte: Raico, Pfaffenhausen (Stahlsysteme Fassade und Dach); Schüco, Bielefeld (Aluminiumsysteme Fassade und Dach); Colt, Kleve (Sonnenschutzlamellen); Glas Trösch, Ulm-Donautal (Fassadenverglasung); Waldemar Günther, Frankfurt (Betonwerkstein Boden); DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen (Linoleum); Villeroy & Boch, Mettlach (Fliesen)
Bauherr: Universitätsklinik Frankfurt a. M.
Fertigstellung: 2007
Standort: Theodor Stern-Kai 7, Frankfurt a. M.
Bildnachweis: Werner Huthmacher, Berlin für DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen

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