NaWoh: Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau

Mehrere bundesweit agierende Immobilien- und Wohnungsbauverbände in Deutschland haben den Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau (NaWoh) gegründet, der seit 2012 das Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau vergibt. Bei diesem zählen ökologische Aspekte nicht primär, sondern das Verhältnis einer ressourcenschonenden, energieeffizienten Bauweise und Wohnqualität soll im Rahmen wirtschaftlicher Rentabilität bewertet werden. Seit Ende 2016 ist das Siegel vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (heute: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit BMU) offiziell anerkannt und wird für die Planungs- und Baupraxis empfohlen.

Für die Treskow-Höfe der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft in Berlin-Karlshorst wurden zwei NaWoh-Qualitätssiegel verliehen: eines für den Neubau von 378 Mietwohnungen, ein zweites für einen Bestandsbau, der vollständig entkernt und mit 36 Mietwohnungen wieder aufgebaut wurde

Bewertungsschema:

Die Bewertung der Immobilie erfolgt anhand folgender Kategorien:

  • Wohnqualität
  • Technische Qualität
  • Ökologische Qualität
  • Ökonomische Qualität
  • Prozessqualität
Da ein Gebäude nicht isoliert beurteilt werden kann, werden auch Rahmenbedingungen wie Marktsituation, Unternehmensstrategie, Umweltbedingungen und Standortfaktoren in die Bewertung miteinbezogen.

Zertifizierungen

Mit dem Zertifizierungsprozess kann schon während der Errichtung eines Wohngebäudes begonnen werden. Zum Nachweis von Zwischenständen dienen Planungszertifikate. Mit Baufertigstellung verlieren die Zertifikate ihre Gültigkeit und werden im Erfolgsfall durch das NaWoh-Siegel ersetzt. Höhere Qualitäten können in einem Stärkenprofil sichtbar gemacht werden. Das Zertifizierungssystem kann unabhängig vom Qualitätssiegel auch als Leitfaden, Planungshilfe und zur Unterstützung der Qualitätssicherung eingesetzt werden. Auf den Webseiten des Vereins NaWoh (siehe Surftipps) können hierfür Kriteriensteckbriefe zur einfachen Anwendung kostenfrei heruntergeladen werden.

Zertifizierungsprozess

Mit Einreichung der geforderten Unterlagen seitens des Bauherrn, der sich dabei durch wohnungswirtschaftlich geschulte Experten beraten lassen sollte, beginnt der Prozess der Zertifizierung. Der schriftliche Antrag für eine Zertifizierung kann vor, während oder nach Fertigstellung der Unterlagen erfolgen. Wichtig ist, dass die Kriteriensteckbriefe der NaWoh in die Planung mit einbezogen werden. Nach Antragstellung und positiver Bestätigung durch den Verein wird dem Bauherrn ein Konformitätsprüfer benannt. Dieser prüft innerhalb des Prozesses die Unterlagen und stellt somit die Qualität des Zertifikats sicher. Die Ergebnisse übergibt er der wissenschaftlichen Aufsicht zur Prüfung. Ergeben sich hier keine Beanstandungen, wird das Qualitätssiegel erteilt.

Fachwissen zum Thema

Umweltbundesamt in Dessau

Umweltbundesamt in Dessau

Nachweise/​Zertifikate

BNB: Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude

Die DGNB vergibt mit der Auszeichnung ein  Zertifikat für Nachhaltiges Bauen.

Die DGNB vergibt mit der Auszeichnung ein Zertifikat für Nachhaltiges Bauen.

Nachweise/​Zertifikate

DGNB: Deutsches Nachhaltigkeitszertifikat

Surftipps

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