Natürliche Rauchabzugsanlagen (NRA) und Dachdurchdringungen

Damit im Brandfall die heißen Brand- und Rauchgase durch RWA-Öffnungen im Dach wirksam nach außen abgeleitet werden können, ist es u.a. wichtig, dass diese heißen Gase im Dachdurchdringungsbereich zumindest in der Flucht- und Angriffsphase keine weiteren Folgebrände erzeugen. In den Teilen 3 und 4 der DIN 18234 Baulicher Brandschutz großflächiger Dächer - Brandbeanspruchung von unten sind zahlreiche Ausführungen von Dachdurchdringungen aufgeführt, die diese Anforderungen erfüllen. Man unterscheidet dabei kleine, mittlere (Lichtkuppeln) und große Dachdurchdringungen (Dachlichtbänder).

Lichtkuppeln zählen zu den kleinen und mittleren Dachdurchdringungen
Lichtkuppel mit Aufsatzkranz

Als eine wesentliche Erkenntnis der Brandforschung zur Verbesserung des Brandschutzes kompletter Dächer ist festzuhalten, dass die vom Dachdecker traditionell gerne um die Dachdurchdringung herum in Stärke der Wärmedämmung verwendete Holzbohle brandschutz-technisch besonders kritisch zu bewerten ist. Im Stahltrapezprofildach sollte deshalb auf diese Holzbohle verzichtet werden. Aufsetzkränze z.B. aus Polyester mit einem angeformten wärmegedämmten Flansch bieten hier eine Alternative. Der Aufsetzkranz wird dabei direkt auf das Flächentragwerk aufgesetzt und der angeschnittene Profilhohlraum mit Profilfüllern geschlossen. Bedingt durch immer weiter zunehmende Dämmstärken bieten sich auch Aufsetzkränze aus Stahlblech an, die objektspezifisch in der je nach Höhe des Dachaufbaues notwendigen Aufsetzkranzhöhe gefertigt werden können. Auch bei dieser Lösung ist keine zusätzliche Holzbohle notwendig, und diese Aufsetzkranz-Varianten stehen auch mit bereits eingestellter Wärmedämmung zur Verfügung. Neben den üblichen Materialien für die Wärmedämmung bieten sich auch Lösungen mit außenseitig bitumenkaschierter Steinwolldämmung an.

Um ein Übergreifen des Feuers durch die Dachdurchdringung auf die Dachoberfläche zu vermeiden, sollten Dachbahnen möglichst nicht bis zur Oberkante der Aufsetzkränze hochgeführt, oder zumindest von dort mit einem Profil überdeckt werden. Die Ränder thermoplastisch wirkender Lichtkuppelhauben (z.B. aus Acrylglas) sollen in einem umlaufenden Profilrahmen eingefasst sein, um ein eventuell brennendes Abtropfen auf die Dachfläche zu vermeiden.

Thermoplastisch abschmelzende Lichtkuppelhauben wirken positiv, da auch nicht öffenbare Lichtkuppeln oder Lichtbänder nach entsprechender Temperatureinwirkung aufschmelzen und so eine thermische Entlastung für das Tragwerk des Gebäudes bewirken (Wärmeabzug).

Quelle: Fachverband Tageslicht und Rauchschutz (FVLR), Detmold

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