Nachhaltigkeit im Gebäudebestand

Gebäude haben im Vergleich zu Fahrzeugen eine wesentlich höhere Nutzungsdauer. Während Pkw, Lkw und Co. mit entsprechenden Vorschriften theoretisch innerhalb einer Dekade durch umweltfreundliche Neuwagen ersetzt werden könnten, ist das bei Gebäuden nicht möglich. Und es ist im Sinne der Nachhaltigkeit auch nicht sinnvoll: Die Weiternutzung von Bestandsbauten, deren Sanierung, Um- und Weiterbau ist in der Regel mit einem deutlich geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch verbunden als ein Abriss und Neubau, wenn die Graue Energie einbezogen wird.

Der über Jahrzehnte und Jahrhunderte gewachsene Bestand, hier am Beispiel Kopenhagen, sollte nach Möglichkeit saniert, um- und weitergebaut werden
Umbau eines ehemaligen Krankenhauses zu Wohnungen in Berlin-Kreuzberg
Aufstockung eines Gewerbehofes in Berlin-Kreuzberg

Beim Nachhaltigen Planen und Bauen gilt es also nicht nur Neubauten, sondern auch den Bestand näher zu betrachten. Dieser muss schrittweise energetisch aufgerüstet werden. Die Vielfalt der sanierungsbedürftigen Altbauten jedoch ist groß: Welche Teile schützenswert sind, welche eher nicht, welche Bausubstanz erhalten bleiben kann und welche ersetzt werden muss, dafür sind Fachkenntnisse und genaue Bestandsaufnahmen notwendig. Besonders bei Baudenkmälern und erhaltenswerten Fassaden sind generelle Vorgaben schwierig. Diese machen aber einen geringen Anteil des Baubestands aus und könnten zum Beispiel mit CO2-neutraler Biomasse beheizt werden.

Für eine Aufrüstung der Altbauten ist eine staatliche Koordination unumgänglich, die öffentliche über private Interessen stellt. Diese Vorgehensweise hat sich beispielsweise in der Forstwirtschaft bewährt, wo niemand seinen privaten Wald abroden darf. Auch die Notwendigkeit von Maßnahmen, welche die Zersiedelung der Landschaft bremsen und lenken wie Bebauungs- und Nutzungspläne, wird niemand abstreiten. Planer, Behörden und Politiker müssen sich mit dem Thema auseinandersetzen, auch an den Hochschulen sollte es analysiert und für die öffentliche Diskussion aufbereitet werden. Das Dogma „Wirtschaftswachstum ist gleichzusetzen mit steigendem Ölkonsum“ ist überholt, im Gegenteil: Eine Effizienzsteigerung von Maschinen, Fahrzeugen und des Baubestands kurbelt die Binnenwirtschaft an und senkt den Ölkonsum.

Fachwissen zum Thema

Umnutzung, Wiederverwertung, Zweitnutzung und Verlängerung der Lebensdauer sind nachhaltoge Alternativen zum Abriss.

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Bauteilsanierung

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Energiebilanz

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Zur sozio-kulturellen Bewertung gehören ästhetische und gestalterische Faktoren, aber auch Behaglichkeit und Gesundheitsschutz (im Bild: Modernisierung eines Wohnquartiers aus den 1930er Jahren in Hamburg-Wilhelmsburg, Architektur: kfs - krause feyerabend sippel partnerschaft, Lübeck).

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Einführung

Faktoren/Kategorien des nachhaltigen Bauens

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