Museums- und Vereinshaus in Grevesmühlen

Sichtbetonturm zwischen Alt- und Neubau

In der mecklenburgischen Kreisstadt Grevesmühlen wurde ein denkmalgeschütztes ehemaliges Schulhaus zum Museums- und Vereinshauses umgebaut. Der Altbau mit einer ornamentierten Fassade in Sichtmauerwerk aus dem Jahre 1855 wurde umfangreich saniert und erweitert. Das Bauvorhaben umfasste die Rekonstruktion des historischen Schulgebäudes und die Errichtung eines Neubaus mit einem Foyer und Veranstaltungssaal sowie Nebenräumen. Ein neu zu erstellendes Treppenhaus verbindet beide Baukörper miteinander. Die Geometrie des Treppenturmes folgt der Regel, dass unterhalb und 2,0 m oberhalb der obersten Treppenläufe die Außenflächen des Turmes eingezogen werden können, um die Baumasse vor dem historischen Schulgebäude zu reduzieren.

Ostansicht des Betonturmes
Westansicht

Das Nebengebäude ist ein Mauerwerksbau mit einer Oberfläche aus graphitgrau eingefärbtem Putz, um das Volumen vor den Sichtmauerwerksflächen des Schulgebäudes und der Kirche auf dem Kirchplatz optisch zurückzunehmen. Das Treppenhaus hingegen wurde als zweischalige Stahlbetonkonstruktion in Sichtbetonqualität ausgeführt.

Beton
Die Sichtbetonflächen des Treppenturmes sind mit leicht verdichtendem Beton hergestellt. Die zweischaligen Treppenhauswände sind zum größten Teil mit einer zwischenliegenden, 6 cm starken Wärmedämmung ausgeführt. Das erforderte eine exakte Schalungsplanung und eine sorgfältige Bauausführung. Denn der zweite Betoniertakt muss die Ankerdurchdringungen aus dem ersten Takt exakt aufgreifen. Die Sichtbetonflächen des Treppenhauses betonierte die bauausführende Firma aus Wismar mit einem leicht verdichtbaren Beton nach DIN EN 206-1/DIN 1045-2. Das Betonwerk lieferte den Beton in der Festigkeitsklasse C 30/37 mit einem Größtkorn von 8 mm. Seine sehr fließfähige Konsistenz (Konsistenzklasse F6) sorgt für weitestgehend selbstständige Verteilung des Betons und sicheres Ausfüllen aller Schalungsräume. So konnte die Forderung des Architekten nach porenarmen und gleichmäßigen Betonflächen umgesetzt werden.

Bautafel

Architekten: Roland Schulz, Schwerin
Projektbeteiligte: M+B Modernisierungs- und Baugesellschaft mbH, Wismar (Rohbau); Roland Apitz, Schwerin (Tragwerksplanung); Doka NL Berlin (Schalungsberatung); Cemex Deutschland AG, Ratingen (Betonwerk)
Bauherr: GOS Treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt Grevesmühlen Niederlassung Ludwigslust
Fertigstellung: 2005
Standort: Kirchplatz 5, Grevesmühlen
Bildnachweis: Jörn Lehmann, Schwerin

Fachwissen zum Thema

Beton

Regelwerke

Beton

Bei der Druckfestigkeitsprüfung werden Probekörper, meist Betonwürfel oder -zylinder, in einer Presse belastet,...

Bei der Druckfestigkeitsprüfung werden Probekörper, meist Betonwürfel oder -zylinder, in einer Presse belastet,...

Eigenschaften

Druckfestigkeit von Beton

Für die Neuapostolische Kirche in Neuhausen verwendete man weichen Beton der Konsistenzklasse F3 aus Weißzement

Für die Neuapostolische Kirche in Neuhausen verwendete man weichen Beton der Konsistenzklasse F3 aus Weißzement

Eigenschaften

Konsistenz

Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart; Architekten: UN Studio

Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart; Architekten: UN Studio

Betonarten

Sichtbeton

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
BauNetz Wissen Beton sponsored by:
Deutsche Zement- und Betonindustrie vertreten durch das
InformationsZentrum Beton | Kontakt 0211 / 28048–1 | www.beton.org