Movable House in Riehen

Vorgefertigte Holzkerne und Betonelemente für einen Prototyp

Eine modulare Bauweise aus vorgefertigten Holz- und Betonelementen charakterisiert das Movable House, das die Schweizer Architektinnen Shadi Rahbaran und Ursula Hürzeler entwickelten. Ein Prototyp des „beweglichen“ Wohnhauses, das für das Stadt- und Landleben gleichermaßen geeignet sein soll, entstand in Riehen im Kanton Basel Stadt. Das Gebäude ist so konzipiert, dass ein Rückbau und erneuter Aufbau an anderer Stelle einfach möglich ist.

Eingangsseite des Prototyps in Riehen bei Basel: Das eingeschossige Haus hat einen quadratischen Grundriss mit Seitenlängen von zehn Metern.
Die verschieden breiten Holzkerne beinhalten die Eingangszone, das Badezimmer, die Kücheninstallationen, einen Abstellraum, ein separates WC sowie Einbauschränke.
Rendering: Die Fassade besteht umlaufend aus großformatigen Holz- und Fensterelementen und ist umspannt von einem Textilvorhang, der die Bewohner nach Bedarf vor unerwünschten Einblicken und starker Sonneneinstrahlung schützt.

Das eingeschossige Haus hat einen quadratischen Grundriss mit Seitenlängen von zehn Metern. Vier tragende Holzkerne gliedern den Innenraum und treffen in einem kreisrunden, aus der Mitte verschobenen Verteiler zusammen. Er ist von oben belichtet und verbindet sämtliche Räume. Die verschieden breiten Holzkerne beinhalten die Eingangszone, das Badezimmer, die Kücheninstallationen, einen Abstellraum, ein separates WC sowie Einbauschränke. Die Nutzung der vier Räume dazwischen, die jeweils übereck verglast sind, ist variabel.

Vorgefertigte Bauteile und Nutzung regenerativer Energien

Durch die Modulbauweise mit vorfabrizierten Betonrippendecken und vorgefertigten Holzelementen ließen sich Material- und Investitionskosten einsparen. Der Transport der Bauteile ist einfach und effizient. Da Materialeinsparung auch Reduktion der Speichermasse bedeutet, wurden in den Betonboden Phasenwechselmaterialien eingelassen. Diese bestehen aus Salz- und Wachsmodulen, die Energie einspeichern und verzögert wieder an den Raum abgeben. Heizung, Kühlung, Warmwasser- und Stromerzeugung erfolgen ausschließlich aus erneuerbaren Energien in Form von Erdwärme und Photovoltaik.

Durch das Pilotprojekt nahe Basel lassen sich die bauphysikalischen und statischen Grenzen ausloten und reformieren. Die vier Holzelemente tragen die Dachelemente aus vorgespanntem Beton. Für die Verbindung der tragenden Elemente wurde ein spezielles Detail in Form eines Stahlhalbmondes entwickelt. Dieser hat eine Zugkraft von 25 kN und verbindet die Holz- und Betonbauteile. Die Fassade besteht umlaufend aus großformatigen Holz- und Fensterelementen und ist umspannt von einem Textilvorhang, der die Bewohner nach Bedarf vor unerwünschten Einblicken und starker Sonneneinstrahlung schützt.

Flachdach: Reduktion auf das Notwendigste

Für die Dachkonstruktion sind U-förmige Rippen-Deckenelemente aus Beton über Zugstäbe miteinander verbunden. Bereits im Werk wurde in die Elemente eine 22 cm starke Dämmung eingelegt. Als Dachabdichtung dient eine vorkonfektionierte EPDM Dichtungsbahn auf Kautschukbasis. Diese Bahn konnte an einem Stück ausgelegt und befestigt werden, sodass der Bau sehr schnell dicht war.

Auf dem Dach ist eine Solaranlage installiert und mittels einer 4 cm starken Kiesschüttung beschwert. Das Objekt kommt ohne Regenrinne aus. Das Niederschlagswasser wird über den Dachrand mittels Speier und Regenkette abgeleitet, und in eine Sickergrube mit Feuchtpflanzen geführt. Der Dachaufbau ist mit einem möglichst geringen Eigengewicht konzipiert und auf das Notwendige reduziert.

Bautafel

Architekt: Rahbaran Hürzeler Architekten, Basel
Projektbeteiligte:
Gartengestaltung Herzog, Riehen (Freianlagen); ZPF Ingenieure, Nico Ros und Nicolas Gamper, Basel (Tragwerksplanung); Stieber Ehret, Basel (Sanitärtechnik); Selmoni, Basel (Elektrotechnik/Photovoltaik); Schreinerei Hürzeler, Lostorf; Schreinerei Hunziker, Schöftland (Holzbau); Element Werk Tafers (Beton und Deckenelemente);Tschantré Gebäudetechnik, Basel (Wärmeverteilung, Erdkörbe)
Bauherr:
Privat
Fertigstellung:
2018
Standort:
Niederholzstr. 88, Riehen, Schweiz
Bildnachweis: Weisswert; Claire Morin und Matthias Indermaur, Basel

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