Montage von Markisen - Hinweise

Wer eine Markise montieren will, muss die Rand- und Achsabstände sowie die erforderliche Bauteilbreiten und -dicken je nach gültiger Vorschrift einhalten, um ein Abplatzen und Rissbildung des jeweiligen Baustoffes zu vermeiden und um die erforderliche Last mit Dübeln übertragen zu können.

In der Praxis stellen sich z.T. Probleme ein, da durch vorgegebene Bohrlochabstände der Markisenkonsolen nicht immer die notwendigen Bedingungen eingehalten werden können. Wenn man z.B. die übliche Montage einer Markise in Höhe der Geschossdecke (18 cm dick) betrachtet, stellt man schnell fest, dass bei einem gängigen Bohrlochabstand von 90 mm oberhalb und unterhalb des Bohrlochs lediglich 45 mm verbleiben,was der Definition des Randzonenabstandes (meist 70mm) und den Vorschriften nicht entspricht.

Kann die Deckenhöhe bei der Montage nicht optimal von innen nach außen übertragen werden oder wird z.B. der Deckenputz nicht entsprechend berücksichtigt, so kann hierdurch die Positionierung der Bohrlöcher sehr schnell in den äußersten Randbereich der Betondecke geraten. Durch das meist noch von oben aufstehende Mauerwerk oder auch die im äußersten Randbereich liegende Stahlbewehrung “zieht” der Dübel bei der Montage der Konsole, kann die Kraft aber nicht richtig übertragen. Aufgrund der stetigen Bewegungen der Konsole durch Windeinwirkung kann es in diesen Bereichen (manchmal erst nach mehreren Jahren) zu einem Dübelversagen kommen.

Insbesondere bei der Deckenmontage und vor allem dann, wenn Unsicherheit über die Stärke der Betondecke bzw. den Aufbau besteht, sollte die sichere Montageposition in der Decke mit dem geforderten Randzonenabstand gewährleistet sein. Bei Schwierigkeiten mit dem vorgegebenen Bohrlochabstand der Markisenkonsole sollte mittels einer Adapterplatte die Möglichkeit geschaffen werden, die Befestigungsbohrungen entsprechend dem Montageuntergrund zu positionieren.

Unterschieden werden sollten im Wesentlichen drei verschiedene Montagearten:

  • Montage auf druckfestem Untergrund
  • Montage auf nicht druckfestem Untergrund
  • Montage mittels Sonderkonsolen
Die Qualität und Haltbarkeit der Montage einer Markise steht in sehr starker Abhängigkeit von der Genauigkeit mit der die Markisenkonsolen vom Monteur ausgerichtet werden. Abgesehen davon, dass gut ausgerichtete Konsolen wesentlich zu einem einfachen Einhängen der Markise verhelfen, so ist der Kastenschluss auch nur dann optimal herzustellen. Der wichtigste Aspekt, der jedoch fast immer unbeachtet bleibt, ist die gegenseitige Hebelwirkung der Konsolen auf die Nachbarkonsolen, die je nach Steifigkeit des Markisenkastens mehr oder weniger entsteht, wenn die Konsolen nicht in der Flucht bzw. nicht lotrecht montiert sind. In diesem Fall werden die Dübel belastet, auch wenn die Markise nicht ausgefahren ist.

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