_Integrales Planen

Im Martini-Quartier der Stadt Kassel entstehen aktuell Wohnungen für Auszubildende und Studierende, bei denen das digitale Gebäudemodell auch in der Bauphase eingesetzt wird. Im vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) mit 1,8 Mio. Euro geförderten Projekt Variowohnen Kassel setzen Eisfeld Ingenieure auf die Mixed-Reality-Technik, bei der 3D-Projektionen über eine Brille in die reale Umgebung eingebunden werden. Ziel ist es, die Zusammenarbeit der Beteiligten effizienter und transparenter zu gestalten und die Umsetzung der Planung auf der Baustelle zu erleichtern.

Bisher sind nur wenige Bauproduktehersteller in der Lage, diese Technologie im Bauprozess sinnvoll nutzbar zu machen. Einer von ihnen ist Xella, aus dessen Produkten die Außenwände erstellt werden. Insgesamt 41 Wohneinheiten und Gemeinschaftsflächen sind im Bau. Das Ingenieurbüro, mit der Tragwerks- und Ausführungsplanung beauftragt, nutzt den eigenen digitalen Planungsservice Blue.sprint, um das Fachmodell zu kontrollieren, vorab eine Elementierung aller Wände vorzunehmen und Kollisionsprüfungen durchzuführen. Anschließend liegt ein präzises digitales Abbild der Gebäudehülle vor, in dem die verschiedenen Mauersteine an der korrekten Stelle und mit ergänzenden Informationen visualisiert werden.

Diese digitalen Daten können im nächsten Schritt als Hologramm auf die Mixed-Reality Brille HoloLens von Microsoft übertragen werden. Dort, wo noch kein Mauerwerk steht, lässt sich Gebäude oder Bauteil über die Brille im realen Umfeld zeigen. Dort, wo schon gemauert wurde, können zum Beispiel die korrekte Position der Mauerwerkslagen oder die Schlitz- und Durchbruchsplanung überprüft werden. So wird ein exakter Soll-Ist-Vergleich ermöglicht, wodurch eine Kollision mit nachfolgenden Planungen und Gewerken vermieden wird.

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