Mikrowindkraftanlage auf dem Hausdach

Klein, leicht und einfach zu installieren

Während Photovoltaikelemente auf geneigten Dächern von Einfamilienhäusern längst ein vertrautes Bild sind, geschieht die Energiegewinnung durch Windkraft vor allem durch Großanlagen mit riesigen Rotoren, die auf Feldern und Wiesen oder im Meer stehen. Dabei lässt sich auch mit Kleinwindenergieanlagen zusätzliche Energie gewinnen. Allerdings sind mit der Errichtung dieser Anlagen oft recht hohe Investitionen und aufwendige Genehmigungsverfahren verbunden, was viele Hausbesitzer und Grundstückseigentümer abschreckt.

Die beiden Rotoren haben zusammen eine Länge von 1,5 m, sind aus einem Stück Duraluminium gefertigt und wiegen jeweils nur 700 g
Ihre 3 mm dünnen Flügel sind pulverbeschichtet, um Lichtreflexionen auszuschließen; ihre Spitze am Ende ist wie bei einem Flugzeugflügel  um 90° gebogen
Durch eine flexible Aufsparrenhalterung soll sich die Mikrowindanlage auf rund 90% aller Dächer montieren lassen

Dies möchte das Unternehmen FuSystems SkyWind aus Langenhagen bei Hannover ändern und hat, basierend auf einer durch Jugend forscht prämierten Erfindung eine Mikrowindanlage entwickelt, die sich dank ihrer knappen Größe und ihres geringen Gewichts auf fast jedem Hausdach installieren lässt. Weder wird für die Anlage ein Kranwagen benötigt, noch ein Fundament oder ein aufwendiger Anschluss – und in zahlreichen Bundesländern ist auch keine Baugenehmigung erforderlich.

Die Mikrowindanlage SkyWind NG besteht aus einem Mast und zwei Flügeln. Nach Aussage des Herstellers kann sie aufgrund der flexiblen Aufsparrenhalterung auf rund 90% aller Dächer montiert werden. Im selben Gebäude wird dann der auf dem Hausdach produzierte Strom auch direkt verbraucht. Dem Netzbetreiber wird der Anschluss der Anlage durch den Installateur nur formlos mitgeteilt. Durch die schall- und vibrationsentkoppelte Montage ist die Anlage nicht lauter als der umgebende Wind.

Die beiden Rotoren aus Duraluminium haben zusammen eine Länge von 1,5 m, sind aus einem Stück gefertigt und wiegen jeweils nur 700 g. Ihre 3 mm dünnen Flügel sind pulverbeschichtet, um Lichtreflexionen auszuschließen und auch ein langsam wandernder Schattenwurf kann vermieden werden, indem die Anlage erst bei einer Windstärke von 3,8 m/sek anläuft. Durch die Zweiflügeligkeit entsteht mit rund 400-500 km/h eine wesentlich höhere Geschwindigkeit als bei Anlagen mit drei oder vier Rotoren und bereits bei 200 Umdrehungen pro Minute kommt es zu keinem Schattenwurf mehr. Das Gesamtgewicht der Anlage beträgt lediglich 15,5 kg.

Die Auslegungsleistung der Anlage liegt bei 170 Watt, die maximale Nennleistung bei 1.000 Watt. Eine einzelne Anlage soll sich nach Angabe des Herstellers je nach Strompreis und lokalen Windbedingungen nach ca. 10 bis 14 Jahren rentiert haben, an windreichen Standorten und bei größeren Installationen schon früher.

Hersteller: Fusystems Skywind, Langenhagen

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