Mehrfamilienhaus in Zürich-Altstetten

Einschaliges Mauerwerk aus Hochlochziegeln mit Wärmedämmverbundsystem

Die Siedlung Glättlistraße im Zürcher Stadtteil Altstetten aus den 1950er Jahren ist eine für diese Zeit typische Schweizer Vorstadtsiedlung. Über die Zeit in die Jahre gekommen, wurde sie 2011 umfassend aber moderat saniert, heutigen Bedürfnissen angepasst und außerdem städtebaulich verändert: vier Reihenhäuser und ein ehemaliger Kindergarten wurden abgerissen und durch ein neues Mehrfamilienhaus ersetzt.

Nordansicht: Der viergeschossige Wohnblock entstand als Ersatzbau im Rahmen einer Siedlungssanierung
Großzügige Innenräume
Ostansicht

Der Neubau, realisiert nach Plänen von L3P Architekten, ist einerseits in die bestehende Arealbebauung einbezogen und bildet andererseits einen Abschluss zu der rückseitig gelegenen denkmalgeschützten Schulanlage. Sein viergeschossiger Baukörper und zwei Untergeschossen hat eine polygonale Form, fällt aber vor allem durch seine knallgrüne Putzfassade auf. Der polygonale Grundriss ergab sich aus den umgebenden Lagebeziehungen.

Die Form des Gebäudes bedingt besondere Wohnungsgrundrisse mit nur wenigen rechten Winkeln (siehe Abb. 18). Insgesamt finden 16 Mietwohnungen Platz, die offen gestaltet und großzügig gehalten sind. Auf überflüssige Verkehrsflächen und Flure wurde verzichtet. Dadurch entsteht eine Weiträumigkeit, die noch durch die großformatigen Fensteröffnungen unterstützt wird. Des Weiteren ist jeder Wohnung eine überdachte Loggia zugeordnet. Im ersten Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage.

Mauerwerk
Die Außenwände des Mehrfamilienhauses sind als einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem ausgeführt: Auf das 17,5 cm starke Einsteinmauerwerk aus Hochlochziegeln wurde eine 20 cm starke Wärmedämmschicht geklebt und anschließend verputzt.

Innen sind die gemauerten Wände mit einem mineralischen Putz versehen (Ausnahme Treppenhauskerne aus Sichtbeton). Für die Fassadengestaltung wählten die Architekten einen groben Rillenputz in einem knalligen Grün. Sämtliche Leibungen und Raumtiefen (Loggien und die beiden Eingänge) erhielten einen Feinverputz.
 
Der grünen Farbe sind klare Kontraste zugeordnet: Die Fensterrahmen und Öffnungselemente sowie die Loggien sind in einem blaustichigen Weißton gehalten. Außerdem wurden die Fensterlaibungen aus Metall sowie die Sturzuntersichten (auch der Eingänge) und die Lamellenstoren in einem komplementären dunklen Kupferton gestrichen.

Das Gebäude ist im schweizerischen Minergie-Standard erbaut; das entspricht dem deutschen Niedrigenergiestandard.

Bautafel

Architekten: L3P Architekten, Regensberg
Projektbeteiligte: Schiavi Partner Ingenieure, Bülach (Tragwerksplanung); Wichser Akustik & Bauphysik, Zürich (Bauphysik); Beat Soller, Schweizer, Zürich (Farbgestaltung); Schmidiger + Rosasco, Zürich (Elektroplanung); Swissbrick, Winterthur (Mauersteinhersteller)
Bauherr: Baugenossenschaft Halde Zürich
Fertigstellung: 2011
Standort: Glättlistraße 31 + 33, 8048 Zürich-Altstetten
Bildnachweis: Sabrina Scheja, Heerbrugg und L3P Architekten, Regensberg

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Funktionsschichten am Beispiel Kalksandsteinmauerwerk

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Einschalige Wand mit Wärmedämmverbundsystem

Ein hoher Eisengehalt im verwendeten Ton führt bei den gebrannten Ziegeln zu der typisch roten Färbung

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Einschaliger Wandaufbau mit Wärmedämmverbundsystem

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