_Mauerwerk

Der Frage, wie sich der 3D-Druck für die moderne Ziegelproduktion nutzen ließe, stand im Fokus eines Forschungsprojektes des Herstellers Unipor in Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt. Das Additive Manufacturing, so der Fachbegriff für den 3D-Druck, wurde bisher in erster Linie im Betonbereich erforscht. Tonartiger Lehm – das Rohmaterial von Mauerziegeln – bringt jedoch völlig andere, materialspezifische Eigenschaften mit.

Den Projektbeteiligten gelang es, ein Druckverfahren für die Mauerziegelproduktion zu entwickeln, mit dem der Baustoff künftig in bisher unmöglichen Geomtrien hergestellt werden kann. Erste Ergebnisse präsentierte der Hersteller im Januar 2019 auf der BAU. Anders als in den klassischen Herstellungsprozessen – Strangpress- oder Formziegelverfahren – bietet der 3D-Druck außerdem die Möglichkeit, das Ziegelinnere individuell zu gestalten. Damit lässt sich der Materialeinsatz minimieren und die Tragstruktur des Ziegels beeinflussen. Darüber hinaus können die bauphysikalischen Eigenschaften der Ziegel optimiert werden.

Im Hainburger Unipor-Mitgliedswerk steht der eigens entwickelte Roboter, der das Rohmaterial entsprechend eines genauen digitalen Modells ausbringt. Damit wird die Gestaltung spezieller Mauerziegel machbar, die Fensteranschlüsse oder Fassadenbefestigungen im Mauerwerk erleichtern können. Bisher sind solche nur vereinzelt benötigten Sonderlösungen nicht wirtschaftlich. Eine ausgefeilte additive Methode könnte dies revolutionieren – zu akzeptablen Kosten, meint der Hersteller.

Fachwissen zum Thema