Mauermörtel

Mauermörtel ist ein Gemisch aus Sand, Bindemittel (Zement, Kalk) und Wasser. Dazu kommen heute meist Zusatzstoffe und Zusatzmittel, die werkseitig beigemischt werden. Der Grund dafür, liegt in der veränderten Zielsetzung: Früher stand die Druckfestigkeit vom Mörtel im Vordergrund, heute dagegen Kriterien wie der Verbund zwischen Mörtel und Stein, also die materialabhängige Haftscherfestigkeit, die nur über die genannten Zuschläge erreicht werden kann. Gesundheitlich problematisch ist Epoxidharzmörtel, der zwar gute technische Eigenschaften aufweist, aber den krebsauslösenden Inhaltsstoff Epichlorhydrin enthält und zudem allergische Reaktionen hervorrufen kann.Der hohe Zementanteil in Mörtel kann zudem beim Verarbeiten zu Reizungen der Schleimhäute und der Haut führen.

Vermörteln von Vormauerziegeln

Im Zusammenhang mit der Wahl des Mauermörtels steht auch die Standfestigkeit von Gebäuden, daher sind die Berechnungen und Ausführungsrichtlinien in der DIN EN 998-2 Festlegungen für Mörtel im Mauerwerksbau - Teil 2: Mauermörtel ausführlich geregelt. Auch der Sand ist genormt und deshalb nach der bauaufsichtlichen Zulassung und Überwachung zu bestellen

Mauermörtel wird in drei Mörtelgruppen unterschieden, diese Unterscheidung beruht auf den Eigenschaften des Mörtels festgelegte Druckkräfte aufzunehmen:

  • MG I (Kalkmörtel)
  • MG II (Kalkzement/hydraulischer Mörtel, 2,5 MN/m²)
  • MG IIa (Kalkzementmörtel, 5 MN/m²)
  • MG III (Zementmörtel, 10 MN/m²)
  • MG IIIa (Zementmörtel, 20 MN/m²)
Mauermörtel wird aus Gründen der Qualitätssicherung und der Zeitersparnis kaum noch auf der Baustelle hergestellt. In DIN V 18580 werden Mörtelarten u. a. nach dem Ort und der Art der Herstellung unterschieden:
  • Werk-Trockenmörtel
    wird als fertiges Gemisch angeliefert, benötigt aber auf der Baustelle noch die Beimischung von Wasser (Werkmörtel).
  • Werk-Frischmörtel
    wird gebrauchsfertig geliefert und ist bis zu 36 Stunden verarbeitbar (Werkmörtel).
  • Werk-Vormörtel
    stellt ein Gemisch aus Sand und Kalk ggf. mit Zuschlägen dar, dem auf der Baustelle noch Zement und Wasser zugegeben werden muss (Werkmäßig hergestellte Mörtel).
  • Mehrkammer-Silomörtel
    wird als Kammersystem mit getrennt gelagerten Mörtelausgangsstoffen angeliefert, die unter Wasserzugabe – fest einprogrammiert und überwacht – dosiert und vor Ort gemischt werden (Werkmäßig hergestellte Mörtel).
Mauermörtel werden auch in Mörtelarten unterschieden, die Einordnung in die unterschiedlichen Mörtelarten geschieht je nach Zusammensetzung und Verwendungsweise:
  • Normalmörtel
  • Dünnbettmörtel
  • Leichtbettmörtel
  • Mittelbettmörtel
Für Leicht- und Dünnbettmörtel gibt es allerdings keine festgelegten Rezepte. Deren Zusammensetzung und Eigenschaften sind über Eignungsprüfungen und bauaufsichtliche Zulassungen definiert.

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