Marmor

Bei den Marmorvorkommen handelt es sich um ehemalige Kalksteinmassive, die durch tektonische Bewegungen der Erdkruste in größere Tiefen gelangten (metamorphes Gestein). Dort unterlagen die ehemaligen Sedimente hohem Druck und großen Temperaturen, sodass sich eine metamorphe Umwandlung des Mineralbestandes vollzog. Eines der bekanntesten Abbaugebiete weltweit liegt im Raum Carrara in den apuanischen Alpen. Neben den italienischen Vorkommen sind vor allem auch die griechischen, portugiesischen und türkischen Marmorsorten in Deutschland begehrt.

Made of Rosa Portogallo: Patricia Urquiolas Projekt The Village/ Kore für den italienischen Hersteller Salvatori
Made of Bianco Carrara: Kengo Kumas Projekt The Village/ MA für den italienischen Hersteller Salvatori
Made of Bianco Carrara, Grigio Versilia & Palissandro Bluette : Elisa Ossinos Projekt The Village/ Utopia für den italienischen Hersteller Salvatori

Auf Glanz poliert

Marmorbeläge haben meist polierte Oberflächen, um Glanz und große Farbintensität zu erzielen. Da Marmor fast ausschließlich aus dem Mineral Calcit (Mohshärte 3) besteht, ist die Oberfläche relativ kratzempfindlich. Durch das sogenannte Kristallisationsverfahren ist ein Härten der Oberfläche durch Mineralumwandlung möglich. Bodenbeläge, die stärkere Abnutzungserscheinungen zeigen, können jederzeit örtlich eingeschliffen und gegebenenfalls neu poliert werden. Marmor ist meist hellgründig. Viele Gesteine, die am Markt unter der Bezeichnung Marmor erhältlich sind, sind im geologischen Sinne kein Marmor: Beigefarbene Sorten zum Beispiel bestehen oft aus Kalkstein mit sedimentärem Ursprung und bei grünen Sorten handelt es sich in der Regel um sogenannte Serpentinite.

Drinnen und draußen

Die traditionelle Art der Verlegung ist die als Bahnenware. Eine Vielzahl von Marmorsorten wird heute allerdings auch in Fliesenform angeboten. Da Marmor häufig durchscheinend ist, sollte die Verlegung mit weißen Klebern erfolgen. Der Stein kommt meist im Innenbereich als Wand-, Boden- oder Treppenbelag zur Ausführung, verschiedene Sorten können allerdings auch im Außenbereich verlegt werden. Dort ist der Stein jedoch im Vergleich zu Silikatgesteinen weitaus weniger beständig. Aggressoren führen meist zu einer deutlichen Aufrauung der Oberfläche.

Materialklassiker im Interiordesign

Marmor ist ein Klassiker im Interiordesign, der in seiner Anwendung sehr vielseitig ist. So kommt er auf Böden und an Wänden zum Einsatz oder dient als Türverkleidung. Einen Schuss Eleganz in die Einrichtung bringt er auch als Arbeitsfläche in der Küche, als Ablageplatz im Badezimmer oder als Möbelstück, Leuchte und Accessoire. Da Marmor ein empfindliches und pflege-intensives Material ist, wird er insbesondere als Bodenbelag von Herstellern in Form von Feinsteinzeugfliesen täuschend echt nachgeahmt.

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