_Sonnenschutz

Umgeben von Weinbergen liegt die slowenische Stadt Maribor eingebettet in das Pohorje-Gebirge auf der einen und dem Flusslauf der Drau auf der anderen Seite. Sie ist nicht nur stolz auf eine mehr als 800-jährige Geschichte, die mittelalterliche Altstadt mit zahlreichen Denkmälern, sondern rühmt sich auch im Besitz der ältesten Weinrebe der Welt. Als einer der bedeutendsten touristischen Orte Sloweniens finden hier u.a. zahlreiche Musik- und Kleinkunstfestivals sowie ein alpines Ski-Weltcup-Rennen statt. Im Jahr 2012 wird Maribor europäische Kulturhauptstadt.

Der aufgeschlossene Umgang mit Kultur zeigt sich auch bei einer ungewöhnlichen Installation auf einem Marktplatz, für die die Stadtverwaltung höchstselbst als Initiator und Bauherr tätig wurde. Schon der Ort der Handlung ist ungewöhnlich, es handelt sich um das Dach einer ansonsten ziemlich profanen Parkgarage.

Installation/Sonnenschutz
In einem streng orthogonalen Raster stehen 50 Tulpenschirme in Reih und Glied – und damit in einer Geometrie, die sich auf die umgebende historische Bebauung bezieht. Zusammen ergeben sie einen Baldachin, der mit seinen Graten und Kehlen Assoziationen an einen mehrschiffigen sakralen Chorbau weckt, bzw. – baugeschichtlich und typologisch präziser definiert – an ein Kreuzgratgewölbe mit horizontalem Scheitel. Bei nächtlicher Beleuchtung wird dieser Eindruck noch verstärkt.

Für die Installation wurden Tulpenschirme mit einer Spannweite von 6 x 6 m ausgewählt. Das Aluminium-Gestell besteht aus rechteckigen Streben (40 x 20 x 3 mm), der Mast aus einem Rundrohrprofil (100 x 5 mm) mit Teleskoprohr (80 x 3 mm). Zugunsten einer ununterbrochenen Überdachung der gesamten Fläche sind die Schirme mit Überlappung angeordnet. Diese wird relativ einfach mit zwei unterschiedlichen Mastlängen erreicht, und zwar jeweils in einer linearen Reihung.

Die Schirme sind mit licht-, wasser- und witterungsbeständigem Polyestergewebe bespannt und setzen sich aus Einzelsegmenten zusammen, die mit Haken und Schrauben am Gestell befestigt sind. Die Entwässerung erfolgt über die Tulpenstiele die mit Abflussrohren und einem Dränagesystem verbunden sind.

Bautafel

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