Lugano Skatepark

Geometrie trifft Street Art

Nicht nur das Stadio di Cornaredo und verschiedene Trainingsplätze gehören zur größten Sportanlage in Lugano, sondern auch ein Skatepark. Die Realisierung des Bauwerks Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts durch die lokalen Behörden war Ergebnis einer Initiative der örtlichen Szene um den von dort stammenden Yari Copt, einem der damals bekanntesten Pioniere der Disziplin und Gründer des Labels Warrior Skateboards. Der am nördlichen Stadtrand an der Via Trevano gelegene Lugano Skatepark mit einer Grundfläche von 542 m² (Horizontalprojektion) wurde als Betonbauwerk errichtet und im Laufe der Jahre immer wieder farblich neu gestaltet; zuletzt im Jahr 2014 durch die in Moskau ansässige Künstlergruppe Zuk Club*.

Der Farbauftrag aller Bereiche erfolgte von Hand mit Rolle und Pinsel
Die Farbskala von Purpur bis Hellrosa entfaltet ihre Wirkung beim Hindurchgleiten mit dem Board
Blick von oben auf die Skatebahn

Die Anlage orientiert sich in ihrem Aufbau am Vorbild des berühmten Skating-Bowls von Marseille und umfasst ähnlich dem französischen Park sechs unterschiedlich geformte, ineinander übergehende Becken. Außerdem gibt es einen Kegel und eine Sprungschanze. Mit etwa 30.000 Besuchern im Jahr hat sich der Skatepark heute nicht nur als wichtiger Treffpunkt für die lokale Szene etabliert, er ist auch Austragungsort nationaler und internationaler Wettkämpfe und Meisterschaften.

Bodengestaltung

Der Entwurf der Künstlergruppe Zuk Club verbindet Street-Art-Ästhetik mit exakter Geometrie. Er sieht zunächst eine Untergliederung des Bowls in zwei Bereiche vor. Die drei tiefen, eher kreisförmigen Becken der Anlage wurden zu einem Patchwork aus jeweils konzentrischen, ornamentalen Motiven mit unterschiedlichen Farben und Mustern zusammengefasst.

Für die drei länglichen Bahnen arbeiteten die Künstler stattdessen mit gradientenhaften Abstufungen von Farbe. Die Einteilung der Felder erfolgte dabei teils in der Horizontalen, teils in der Vertikalen oder auch in beiden Richtungen. In der Überlagerung der linearen Motive mit dem wellenförmigen Untergrund entstehen geometrisch verzerrte Felder, wodurch die skulpturale Form der Becken noch mehr hervorgehoben wird. So unterstreicht eine schwarz-weiße Liniengrafik die Steilheit des zentralen Kegels, und ein Farbspektrum von Rottönen zwischen Purpur und Zartrosa entfaltet seine Wirkung vor allem beim Hindurchgleiten mit dem Board. Mit dem Verlauf der Streifen in Regenbogenfarben zeichneten die Künstler den Sonnenstand nach. Jede halbe Stunde übertrugen sie die Kontur des Schattens auf den Untergrund. Das Gemälde dient so zugleich als Sonnenuhr. Für die Oberflächengestaltung kamen einfache Acrylfarben zum Einsatz. Der Farbauftrag erfolgte durch die Künstler von Hand mit Rolle und Pinsel auf dem vorbereiteten Betonuntergrund.

* Das Künstlerkollektiv Zuk Club wurde 2001 gegründet und arbeitet seitdem in wechselnder Besetzung hauptsächlich an Street-Art-Projekten. Das Team ist inzwischen weltweit tätig; verantwortlich für dieses Werk sind Sergey Ovseykin und Artem Stefanov.

Bautafel

Idee, Konzept und Ausführung: Zuk Club, Moskau (Sergey Ovseykin, Artem Stefanov)
Auftraggeber: Decastero Sport, Lugano
Fertigstellung: 2014
Standort:
Centro sportivo Cornaredo - cp. 4645, Via Trevano 100, 6904 Lugano
Bildnachweis: Zuk Club, Moskau

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