Luftigschule in Linz/A

Lernen mit allen Sinnen

Im Rahmen des Umbaus und der Erweiterung der Robinsonschule in Linz entstand als Erlebnisskulptur die Luftigschule. Der etwa 75 m² große, aus Holzbalken gefertigte Baukörper dient dem Unterricht im Freien und ermöglicht das Lernen mit allen Sinnen und die Erfahrung von Natur in der Stadt als ein zusätzliches Angebot der Schule. Die Luftigschule ist als Kunst am Bau zu verstehen: Angeordnet zwischen Innenhof, Sportplatz und Spielgarten belebt sie die bestehende, streng organisierte Raumstruktur und bildet ein neues Zentrum im Wegesystem der Schüler.

Der Innenhof öffent sich mit einem ovalen Dachausschnitt zum Himmel
Luftigschule in Linz/A
Die Kinder erforschen Räume, Nischen und Höhlen

Das räumliche Erleben der Skulptur stand bei der Konzeption im Vordergrund. Geschlossene Wände schaffen Geborgenheit, Auskragungen dienen als Tische oder Bänke und Öffnungen und Durchgänge schaffen Verbindungen und enthüllen je nach Blickwinkel das dahinter Liegende. Darüber hinaus wollen Kriechgänge, Treppen, Höhlen, Plattformen und Gucklöcher ertastet und erforscht werden. Während sich Klänge, Geräusche und Raumeindrücke verändern, bleibt der Tannenduft der unbehandelten Holzblöcke, aus denen die Luftigschule errichtet wurde, stets präsent.

Nischen und Höhlen auf der Außenseite der Luftigschule bieten Platz für die Beschäftigung allein oder in kleinen Gruppen, ein Innenhof mit ovalem Dachausschnitt erlaubt die Arbeit und das Spiel in der Gemeinschaft. Über diesen Hof gelangen die Schüler auch in das Klassenzimmer, das – ganz klassisch – mit einer Tafel, einem Schrank und einem Waschbecken ausgestattet ist. Ungewöhnlich sind allerdings eine umlaufende Bank, die runden Lichtkuppeln, die den Blick auf die Äste der Bäume und in den Himmel freigeben, und zahlreiche Löcher und Fugen in den Wänden, durch welche die Kinder in den Schulhof und die Umgebung spähen können.

Mit einfachen Mitteln konnte die offene räumliche Struktur in nur vier Monaten errichtet werden. Die Wände bestehen aus überdimensional großen, unbehandelten Tannenholz-Blöcken, die durch Gewindestangen miteinander verschraubt sind. Das Dach wurde aus Holzverbundplatten errichtet und mit Folie abgedichtet, die Böden sind mit Rundkies bedeckt. Für die Kinder bietet die Luftigschule einen Ort des Rückzugs, des Wohlbefindens und des gemeinschaftlichen Spielens und Lernens, der ihre Sinne anspricht und ihnen dabei ein Gefühl für die unterschiedlichen Wirkungen von Raum vermittelt. -cr

Bautafel

Architekten: Tobias Hagleitner/Gunar Wilhelm, Linz/A
Projektbeteiligte: Aichinger Bau, Regau/A (Bauausführung)
Bauherr: Immobilien Linz
Fertigstellung: 2010
Standort: Kaltenhauserstraße 2, 4040 Linz/A
Bildnachweis: Kurt Hörbst, Wien/A; Hagleitner/Wilhelm, Linz/A

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