Luftdichte Sanierung der Gebäudehülle

Reduzierung von Wärmeverlusten

Fensteranschlüsse und Fugen in Altbauten aller Baualtersklassen sind in der Regel undicht. Sie können dazu führen, dass ein ständig eintretender Luftstrom unbehagliche Zugerscheinungen in den Innenräumen verursacht  und besonders in der kalten Jahreszeit erhebliche Lüftungswärmeverluste zur Folge hat.

Messinstrumente bestimmen die Druckdifferenzen, welche das Gebläse erzeugt und die Luftmengen, die der Ventilator transportiert
Infrarotbild eines undichten Dachfensters während der Luftdichtheitsmessung

Darüber hinaus kann warme, feuchte Luft aus dem Innenraum z. B. durch Fugen in die Dachkonstruktion strömen, an deren kalter Unterseite kondensieren und auf Dauer Bauschäden und Schimmelbildung verursachen. Die Undichtigkeiten sorgen zwar dafür, dass ein ständiger Frischluftaustausch im Gebäude stattfindet, jedoch findet diese Luftzufuhr unkontrolliert statt und verursacht Wärmeverluste im Winter.

Eine verbesserte Luftdichtheit ist Grundlage einer erfolgreichen energetischen Gebäudesanierung. Sie ist aber nur dann sinnvoll, wenn auch die Oberflächentemperaturen der raumumschließenden Wände durch das Aufbringen einer Wärmedämmung angehoben wurden. Für die Luftdichtheit eines Gebäudes sorgen raumseitig liegende Schichten im Wandaufbau, die entsprechend sorgfältig ausgeführt werden müssen. Hierfür können z. B. Innenputz, Gipskartonplatten oder Dampfbremsfolien herangezogen werden, die an ihren Anschlusspunkten mit Spezialklebeband luftdicht zu verbinden sind. In der Fläche lässt sich diese Luftdichtung relativ unkompliziert realisieren.

Schwierigkeiten entstehen immer dann, wenn Folien oder Platten luftdicht miteinander verbunden werden müssen. Auch das notwendige Durchdringungen der luftdichten Ebene durch technische Installationen stellt einen Schwachpunkt dar, sofern sie nicht abgeklebt werden. Insbesondere im Altbau lässt sich nachträglich nur schwer eine lückenlose, luftdichte Ebene herstellen. Dennoch sind bei entsprechenden Maßnahmen auch hier passable Luftdichtigkeitswerte erreichbar.

Ein Nachweis der Luftdichtheit erfolgt mit Hilfe eines Blower-Door-Tests (Differenzdruck-Messverfahren). Dieser wird gesetzlich nur dann gefordert, wenn die Ermittlung von Lüftungswärmeverlusten nach der EnEV rechnerisch berücksichtigt werden soll. Ein weiterer Grund für diese Qualitätsprüfung ist, dass festgestellte Undichtigkeiten lokalisiert und noch rechtzeitig vor Abschluss der Sanierung beseitigt werden können. Der Zeitpunkt hierfür ist gegeben, wenn die Fenster bereits ausgetauscht und die Wände verputzt wurden,aber mögliche fehlerhafte Schichten und Anschlüsse noch zugänglich sind. Die gefundenen Leckagen werden schließlich nachträglich abgedichtet, bis das Messergebnis zufriedenstellend ist.

Die luftdichte Ausführung eines Altbaus erfordert den Einbau einer Lüftungsanlage, da die feuchte Raumluft ansonsten nicht entweichen und an verbleibenden Wärmebrücken wiederum zu Schimmelbefall führen kann.

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