Lüftungskanäle

Luftführung, Werkstoffe, Einsatz

Ein wichtiger Bestandteil der Lüftungsanlage ist das Kanalnetz, da es den elektrischen Leistungsbedarf der Ventilatoren, die Lufthygiene und den Geräuschpegel wesentlich beeinflusst. Bei der Luftkanalführung kommen gerade Kanäle und Formstücke (Bogen, Übergang, T-Stück) mit runden, ovalen, quadratischen oder rechteckigen Querschnitten zum Einsatz. Sie werden in oder auf Decken, Böden und in Installationsschächten verlegt.

Rechteckoge Kanäle und Formstücke fertigt ein Lüftungsbauer nach Planervorgabe
Feuerwiderstandsfähiger Luftkanal für die Rauchableitung aus einer mehrgeschossigen Einkaufspassage in Duisburg
Luftverteilung im Stecksystem

Anforderungen
Lüftungskanäle oder Lüftungsrohre sollten hygienische, glatte und damit leicht zu reinigende Innenoberflächen aufweisen. Wichtig ist, dass sie luftdicht sind bzw. nur geringe Leckraten besitzen, korrosionsbeständig und nicht brennbar nach DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen. Beim Einbau sollte darauf geachtet werden, dass genügend Platz für Montage und Dämmung vorhanden ist und das die Kanäle für Wartung und Reparaturen gut zugänglich sind. Eine strömungstechnisch günstige Kanalführung ist ebenfalls zu berücksichtigen. Bei Umlenkungen sind große Radien vorteilhaft, da sie den Druckabfall des Rohrleitungssystems gering halten und keine Strömungsgeräusche verursachen. Die strömungstechnisch günstigste Form sind runde Kanäle, da sie geringere Druckverluste aufweisen als eckige.

Lüftungsleitungen aus Stahlblech
Weit verbreitet sind Luftkanäle aus feuerverzinktem (Sendzimirverfahren) Stahlblech in Stärken von 0,5 bis 1,2 mm. Bei kleinen Querschnitten werden fast ausschließlich runde spiralgefalzte Rohre, bei größeren Querschnitten rechteckige Kanäle verwendet. Die Kanäle und Formstücke werden meistens nach Planervorgaben in speziellen Lüftungsbaubetrieben gefertigt. Als Verbindung der Kanalstöße kommen Flanschprofile, Falze oder Schieber zum Einsatz. Gelegentlich werden die Kanäle auch punktgeschweißt. Standardlängen für Luftkanäle sind 1.000 oder 1.500 mm. Flexible Metallrohre werden zum Anschluss von Luftauslässen verwendet. Wegen ihrer eingeschränkten Reinigungsmöglichkeit sollte ihr Einsatz auf das Notwendige beschränkt bleiben.

Kanäle aus weiteren Materialien
Neben den verzinkten Rohren werden in Sonderfällen auch Kanalteile aus Aluminium (Industrie) oder Edelstahl (OP-Räume) verwendet. Gemauerte Luftkanäle sind z.B. noch im Bestandswohnbau bei natürlichen Lüftungen zu finden. Selten verwendet werden Lüftungsleitungen aus Kunststoff. Sie dürfen, weil sie brennbar sind, nur innerhalb eines Brandabschnitts verlegt werden. Außerdem kommen sie u.a. in Labors zum Einsatz, da sie gegen aggressive Chemikalien beständig sind. Wenn Kanäle aus Brandschutzgründen in F90-Qualität ausgeführt sein müssen, dann werden sie mit Platten aus Silikat – oder faserarmiertem Mineralpressstoffen ummantelt (Promat, Miprotec oder gleichwertig).

Dämmung von Luftkanälen
Luftkanäle mit warmer Luft (Zu- und Abluftkanäle), die durch unbeheizte Bereiche führen, müssen gegen Wärmeverlust und Schwitzwasser im Inneren isoliert werden. Als Dämmmaterial werden Mineralfasermatten der Baustoffklasse A2 (nicht brennbare Baustoffe mit brennbaren Bestandteilen) oder alukaschierte Steinwollmatten (im Gebäude) verwendet. Im Außenbereich werden Luftkanäle mit einem Zinkblechmantel als Schutz vor Witterung und mechanischen Einflüssen montiert. Runde Lüftungsleitungen und ihre Formteile sind auch vorisoliert am Markt erhältlich. Zur Kälteschutzisolierungen bei Klimatechnik mit kältemittelführenden Rohrleitungen und zur Dämmung schwitzwassergefährdeter Kanäle setzt man dampfdiffusionsdichte Isolierungen aus synthetischen Kautschuk oder diffusionsoffenes Material wie beispielsweise Mineralfasern mit einer dampfdicht abgeklebten Ummantelung ein.

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