Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim

Beheizung über Lüftungsauslässe in den Decken

Mit einem eigenen Förderprogramm unterstützt die Forschungsinitiative Zukunft Bau die Realisierung klimaneutraler Gebäude speziell im Bereich von Bildungsbauten. Ein solches Projekt ist die Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim, die Roth Architekten gemäß Kriterien des Effizienzhaus Plus Standards planten. Insgesamt 280 Schüler aus dem Landkreis Rhein-Neckar erhalten hier Unterricht in sozialen Aus- und Weiterbildungsberufen.

Die beiden zweigeschossigen Baukörper durchdringen sich in einem zentralen Foyer
Das Foyer wird auch als Aula genutzt
Von hier erfolgt die Erschließung der Klassenzimmer und Fachräume

Der helle zweigeschossige Baukörper zeigt sich äußerlich schlicht mit einer Fassade aus weiß-beigefarbenen Klinkerriemchen und Fenstern, die einzeln oder bandförmig in die Fassade eingebracht sind. Der Grundriss des Gebäudes mit einer Bruttogrundfläche von 4.190 Quadratmetern setzt sich aus zwei gegeneinander verschobenen Rechtecken zusammen. An der Ecke, an der sie sich überlagern, befindet sich das Foyer mit zentralem Luftraum. Es dient nicht allein der Erschließung, es kann auch als Aula genutzt werden. Im Erdgeschoss des nördlichen Flügels befinden sich Büros und das Lehrerzimmer, im südlichen Flügel sind verschiedene Unterrichtssäle mit spezifischer Belegung, wie beispielsweise die Lehrküche, angeordnet. Die Klassenzimmer sowie weitere allgemeine Fach- und Arbeitsräume teilen sich das Obergeschoss.

Energiekonzept

Die energieeffiziente Ausführung des Schulbaus beginnt mit einem konstruktiven Aufbau der Gebäudehülle aus Massivwänden und einer zwanzig Zentimeter starken Wärmedämmung. Auf diese wurde die Fassadenbekleidung aus geklebten Klinkerriemchen und einigen vorgehängten und hinterlüfteten Metallelementen aufgebracht. Der U-Wert dieses Aufbaus liegt zwischen 0,16 W/(m²K) bis 0,18 W/(m²K), der des Flachdachs und der Bodenplatte bei etwa 0,13 W/(m²K). Die Fenster aus Holz-Aluminium-Rahmen mit einer Dreifach-Isolierverglasung erreichen einen Wärmedurchgangkoeffizienten von 0,80 W/(m²K).

Eine Sole/Wasser-Wärmepumpe mit einer Leistung von 29 kW sorgt in Kombination mit einem im Erdreich angelegten Eisspeicher, der auf ein Wasservolumen von 82 Kubikmeter ausgelegt ist, für die Raumtemperierung. Dabei wird nicht nur im Winter geheizt, sondern auch im Sommer gekühlt. Ein Anschluss an das städtische Nahwärmenetz dient ausschließlich der Absicherung in Spitzenlastzeiten. Nur etwa zehn Prozent der Wärme werden über Heizkörper abgegeben; Lüftungsauslässe in den Decken übernehmen die Hauptfunktion. Die zentrale mechanische Lüftungsanlage erreicht einen Wärmerückgewinnungsgrad von 75 Prozent.

Eine auf dem Dach installierte 1.048 Quadratmeter große Photovoltaikanlage versorgt das Gebäude mit Strom. Dieser wird mithilfe von Durchlauferhitzern auch zur Warmwasserbereitung genutzt. Von insgesamt 639 Modulen wurden 320 in Nord-Ost-Richtung ausgerichtet, die restlichen 319 orientieren sich gen Südwesten.

Bautafel

Architekt: Roth Architekten, Schwetzingen
Projektbeteiligte:
Ina Planungsgesellschaft, Darmstadt (Monitoring); Ingenieurbüro Wilhaug, Darmstadt | BF Controls, Schwabach | Beck Elektroanlagen, Helmstadt-Bargen (Technische Gebäudeausrüstung)
Bauherr:
Eigenbetrieb Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis, Neckargemünd
Fertigstellung:
2017
Standort:
Schubertstraße, 68766 Hockenheim
Bildnachweis: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis/Dorothea Burkhardt, Heidelberg

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