Lineare Rechteck-Deckung an der Fassade

Orthogonales Fassadenbild

Eine besondere Variante der Rechteck-Deckungen an Fassaden ist die Lineare Rechteck-Deckung. Sie erzeugt ein orthogonales Fassadenbild. Bei anderen Deckarten wie z.B. der Gezogenen, Variablen oder Dynamischen Rechteck-Deckung, zeichnet sich eine Diagonale im Fassadenbild ab, die sich aus den geforderten Maßen für die Seitenüberdeckungen dieser Varianten ergibt.

Schulzentrum Riedwies im Schweizerischen Uetikon
Lineare Rechteck-Deckung an der Fassade des Schulzentrums Riedwies
Die Deckweise erzeugt ein orthogonales Fassadenbild.

Um ein strenges lineares Muster als Fassadenbild zu erhalten, kommen rechteckige Schiefersteine zum Einsatz, deren seitliche Kanten eine vertikale und horizontale Führung ergeben. Gängige Formate sind 60 x 30, 50 x 25, 40 x 25, 35 x 25, 40 x 20 und 30 x 20 (Höhe und Breite in cm). Die Decksteine werden nicht im Versatz angeordnet, die vertikalen Stoßfugen liegen übereinander. Wie bei allen traditionellen Schieferkonstruktionen wird eine zweite Steinschicht unterlegt, diese wird im Versatz angeordnet.

Die Unterkonstruktion für die Lineare Rechteck-Deckung besteht aus einer Lattung oder Vollschalung (auch Deckunterlage genannt). Der Mindestlattenquerschnitt beträgt 30/50 mm. Für die Deckunterlage einschließlich Unterkonstruktion gelten die Hinweise für Außenwandbekleidungen (Regelwerk des ZVDH, 2019).


Befestigung

Die Befestigung der Sichtsteine, also der sichtbaren obersten Deckung der Fassade, erfolgt mittels einer Klammer aus nichtrostendem Stahl oder Kupfer am Fußblech sowie zwei korrosionsgeschützte Schiefernägel oder Schieferschrauben im Kopfbereich.

Die Befestigung der unterlegten Schiefersteine erfolgt mit drei korrosionsgeschützten Schiefernägeln oder Schieferschrauben im Kopfbereich. Somit besitzt jeder Stein, unabhängig ob Deckstein oder unterlegter Stein und unabhängig von seinem Format, mindestens drei Befestigungspunkte.

Mindestüberdeckung

Die Mindesthöhenüberdeckung beträgt 60 mm, die Seitenüberdeckung der Sichtsteine auf die unterlegten Steine beträgt mindestens 40 mm. Das sichtbare Gebinde ist mit einer mindestens 3 bis 6 mm breiten Stoßfuge auszuführen. Die Fugenbreite sollte nicht größer als 50 mm sein.

Fachwissen zum Thema

Vorgehängte Schieferfassade in Horizontaler Deckung an einem Sozialen Wohnungsbau im dänischen Køge (Architektur: BSAA/Urbanlab nordic, 2011)

Vorgehängte Schieferfassade in Horizontaler Deckung an einem Sozialen Wohnungsbau im dänischen Køge (Architektur: BSAA/Urbanlab nordic, 2011)

Konstruktion

Fassadenkonstruktionen

Landgut mit Schieferdach in der Bretagne, saniert und zur Creperie umgewandelt

Landgut mit Schieferdach in der Bretagne, saniert und zur Creperie umgewandelt

Konstruktion

Fördermittel zur Sanierung von Dach und Gebäudehülle

Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

Deckungsarten

Rechteck-Deckung an der Fassade

Symmetrische Deckung im Großformat an einem Schulungsgebäude in Mayen

Symmetrische Deckung im Großformat an einem Schulungsgebäude in Mayen

Werkstoff Schiefer

Schiefer als Fassadenmaterial

Tipps zum Thema

Bücher

Deutsches Dachdeckerhandwerk Regelwerk

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Schiefer sponsored by:
Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen | Kontakt 02651 955 0 | www.rathscheck.de