Licht in Kultureinrichtungen

Theaterdarbietung oder Ausstellung, Vortragssaal oder Lichtspielhaus – in Kultureinrichtungen ist Licht ein wesentliches Gestaltungsmittel. Es kann aufregend und dramatisch sein, beruhigend oder unauffällig. Es steuert die Zuschauer/Besucher in ihren Gefühlen und trägt so maßgeblich zur Gesamtwirkung der Veranstaltung bei. Um den Anforderungen der sehr unterschiedlichen Nutzungen gerecht zu werden, sind jeweils abgestimmte Beleuchtungslösungen erforderlich. Eine grobe Einteilung unterscheidet zwischen temporären und dauerhaften Beleuchtungsanforderungen.

In Veranstaltungsräumen tritt das Publikum in den Hintergrund.
In Erschließungbereichen muss eine einfache Orientierung gewährleistet sein.
Die klassische Lichtinszenierung von Kunst hebt das Exponat durch gerichtete Beleuchtung hervor.

Temporäre Beleuchtungssituationen treten insbesondere bei Veranstaltungen wie Wechselausstellungen, Konzerten, Theateraufführungen, Fernsehübertragungen u.ä. auf. Hier gilt es, für einen begrenzten Zeitraum Gegenstände oder Personen am besten darzustellen bzw. prägnante Lichtatmosphären zu schaffen. Die eingesetzten Leuchtmittel und Leuchten müssen also flexibel sein hinsichtlich Montageort, Lichtverteilung und Lichtstrom; Zubehörteile wie Linsen, Blenden und Filter müssen montierbar sein. Digitale Lichtsteuerungen, mit deren Hilfe sich die vielen unterschiedlichen Lichtstimmungen einer Aufführung abrufen lassen, sind mittlerweile fast überall selbstverständlich. Bei Veranstaltungen im Freien sind zusätzlich Anforderungen an die Witterungsbeständigkeit zu erfüllen. Notwendige Beleuchtungsstärken werden im Versuch, dem sogenannten Einleuchten, oder durch Erfahrungswerte ermittelt. Blendung wird in Kauf genommen, energetische Überlegungen und die Gestalt der Leuchten spielen eine untergeordnete Rolle.

In Museen, Kirchen, in repräsentativen Räumen von Kulturbauten und bei der Gebäudeanstrahlung hingegen ist die Beleuchtung für den dauerhaften Betrieb ausgelegt. Im Vordergrund steht die Darstellung von Gegenständen und die Schaffung von Lichtatmosphären. Die dafür geeigneten Leuchtmittel werden zumeist in die Architektur integriert (Einbauleuchten, fest installierte Anbau- und Pendelleuchten) und müssen von ihrer Gestaltung (Form, Proportionen, Material, Farbe) auf diese abgestimmt sein. Bei alten Gebäuden sind die Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. Neben der Vermeidung von Blendung sind Anforderungen an die gute Wartbarkeit, die Lebensdauer der Leuchtmittel, die Einbindung in die Notbeleuchtung und den effizienten Energieeinsatz zu erfüllen. Weitere Aspekte sind das Zusammenspiel mit der Haustechnik und die Einbindung in die Gebäudesystemtechnik.

In Museen und Ausstellungen kommen konservatorische Anforderungen wie beispielsweise Infrarot-, Ultraviolett- und Lichtempfindlichkeit der Exponate hinzu. Für die Ermittlung notwendiger Beleuchtungsstärken werden neben Erfahrungswerten die Angaben aus Normen wie der DIN 12464-1: Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten – Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen herangezogen.

Fachwissen zum Thema

Als Akzentbeleuchtung wird eine Ausrichtung der verwendeten Leuchten auf einzelne Architekturelemente oder Objekte im Raum bezeichnet.

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Beleuchtungsarten

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