Langen Foundation auf der Raketenstation Hombroich

Betonriegel im Glasmantel

Die Langen Foundation wurde von Tadao Ando Architect & Associates für die Kunstsammlung von Marianne und Viktor Langen geschaffen. Der Bau nimmt auf die militärisch geprägte Geschichte des Ortes, eine ehemalige Raketenstation mit alten Wallanlagen, Bezug und wird von Erdwällen umgeben. Diese schützen den Bau nach außen und sollen gleichzeitig das Interesse an dem „Dahinter“ steigern. Im Eingangsbereich wird die Wallanlage aufgelöst und durch eine gebogene Wand mit Durchgang ersetzt, der den Blick auf das Haus freigibt.

Das Haus ist als Ensemble aus drei Körpern konzipiert: einem lang gestreckten, von einem Glasmantel umgebenen Betonbau und – im 45-Grad-Winkel dazu – zwei parallel zueinander gebauten Betonriegeln.
Letztere reichen sechs Meter tief ins Erdreich und ragen dreieinhalb Meter über das Umgebungsniveau.
Erschlossen wird das Museum durch ein Portal, das von einer gebogenen Wand geformt wird, und entlang einer Reihe von Kirschbäumen.

Das Haus selbst ist als Ensemble aus drei Körpern konzipiert: einem lang gestreckten, von einem Glasmantel umgebenen Betonbau und – im 45-Grad-Winkel dazu – zwei parallel zueinander gebauten Betonriegeln. Diese beiden reichen sechs Meter tief ins Erdreich und ragen dreieinhalb Meter über das Umgebungsniveau. Die Raumhöhe von acht Metern wird erst im Inneren des Gebäudes erfahrbar. Zwischen den zwei Trakten führt eine große Freitreppe „wie eine Art Himmelsleiter aus der Tiefe zurück in die Natur“.

Erschlossen wird das Museum durch das Portal der gebogenen Wand und entlang einer Reihe von Kirschbäumen. Jenseits der Wand läuft der Weg – gesäumt von einem Wasserbecken – auf den vorderen Sichtbetonriegel zu, bevor er zum Eingang des Gebäudes im Glasbau abknickt. Der Ausstellungsraum im Inneren des Betonkerns ist den Werken der Japan-Sammlung vorbehalten. Lang und schmal in seinen Ausmaßen (43 x 4,90 m) soll er „intim und monumental zugleich“ wirken. Dieses Raumgefühl wird durch die Lichtführung mittels zentraler Deckenschlitze zusätzlich gesteigert.

Auf der Südseite des Glasbaus führt der Weg in die beiden Ausstellungsbereiche Moderne I und II, die man von einer Galerie aus einsehen kann: Während ein Raum lediglich als leeres Volumen wirkt, dominiert in der Moderne II eine riesige Betonrampe den Raum.

Beton
Um einen besonders glatt ausgeführten Sichtbeton („Beton in Seide“) zu erhalten, waren an die Ausführung höchste Anforderungen gestellt. Schalungslöcher, Fugen und Stahlkonstruktion wurden – typisch Ando – sichtbar belassen.

Neben einem exakten Schalplattenraster waren die Anzahl, Lage und Abstände der einzelnen Ankerstellen vorgegeben. Da die hohe Anzahl an Ankerstellen statisch nicht erforderlich jedoch optisch gewünscht war, kamen Blindstopfen zum Einsatz.

Die Schalung wurde für selbstverdichtenden SCC-Beton mit einem Betondruck von 100 kN/m² ausgelegt. Sämtliche Ecken wurden scharfkantig hergestellt. Im Inneren sind die Ausstellungsräume mit einer getünchten Putzschicht versehen.

Bautafel

Architekt: Tadao Ando Architects & Associates, Osaka
Projektbeteiligte: Ingenieurbüro J. Heibges, Schutz (Tragwerksplanung); Frenken & Erdweg, Heinsberg-Dremmen (Stahlbau); Raico Bautechnik, Pfaffenhausen (Fassadenelemente); Peri, Weißenhorn (Schalungen)
Bauherren: Viktor und Marianne Langen
Fertigstellung: September 2004
Standort: Raketenstation Hombroich 1, Neuss
Bildnachweis: Langen Foundation, Neuss  / Foto: Tomas Riehle (1,2,3); Baunetz (us), Berlin

Fachwissen zum Thema

Nach Osten neigt sich der schräge Zylinder, öffnet sich dem Betrachter und bietet Einlass über einen Durchgang zum Innenhof

Nach Osten neigt sich der schräge Zylinder, öffnet sich dem Betrachter und bietet Einlass über einen Durchgang zum Innenhof

Kultur

Abrahams Gebäude auf der Raketenstation Hombroich

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
BauNetz Wissen Beton sponsored by:
Deutsche Zement- und Betonindustrie vertreten durch das
InformationsZentrum Beton | Kontakt 0211 / 28048–1 | www.beton.org