Landesbank Baden-Württemberg in Stuttgart

Weißglas mit punktueller Glashalterung

Ein international geladener Architektenwettbewerb stand am Anfang des Projektes, das auf dem Teilgebiet A1 der Stadtentwicklung Stuttgart 21 liegt. Die neuen Verwaltungsbauten der Landesbank Baden-Württemberg sind eine Erweiterung der bestehenden Gebäude am Hauptbahnhof. Der Entwurf sieht vier Einzelgebäude vor, die dem städtebaulichen Bild von Block und Straße folgen: zwei durch ein gemeinsames Dach verbundene Gebäude und einen gläsernen Büroturm mit Sockelbau.

Ansicht vom Pariser Platz
Ein gemeinsames Dach verbindet die Gebäude
Blick auf die Innenhoffassaden

Haus 3 und 4
Die beiden 7-geschossigen Gebäude, mit einer Bruttogeschossfläche 16.500 m² und einem Bruttorauminhalt von 106.000 m³, bilden durch ihr gemeinsames Dach eine Piazzetta, die zugleich Portal zum Pariser Platz ist. Die Außenfassaden der beiden Gebäude mit ihrer orthogonalen Struktur setzen sich aus einer Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade mit geschlossenen Feldern aus Naturstein-Lamellen und einer horizontalen Gliederung durch Betonfertigteile im Geschossdeckenbereich zusammen. Bei den Innenhoffassaden stehen der maximale Glasanteil und der damit verbundene Blick in die begrünten Innenhöfe im Vordergrund.

Haus 5 und 6
Aus Sicht der Heilbronner Straße, am nördlichen Innenstadtzugang, dominiert das 18-geschossige Hochhaus mit seiner scharfen Kante das Bild: ein im Grundriss dreieckiger, 60 m hoher Büroturm, mit zweigeschossigen Räumen in der transparenten Spitze, mit insgesamt 41.500 m² Bruttogeschossfläche und 266.700 m³ Bruttorauminhalt. Die doppelschalige Fassade besteht aus einer filigranen Holz-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit 3-fach-Verglasung als innere Hülle, die Außenhaut bildet eine Stahlfassade, die in Weißglas ausgeführt wurde. Das charakteristische Merkmal des Sockelbaus sind die horizontal umlaufenden Fassadenbänder aus weiß glasierten Baukeramikplatten. Ein begrüntes Atrium an der Außenfassade, das vom u-förmigen Grundriss umschlossen wird, ermöglicht Ausblicke.

Flexible Grundrisse, helle Räume, warme und freundliche Farben erzeugen Arbeitsplätze von hoher Qualität, die auf Nutzung und Entwicklung reagieren können. Mit einem hohen Anspruch an das Energiekonzept sind die Verwaltungsgebäude ökologisch und wirtschaftlich optimiert. Es wurden innovative Lösungen für die Gebäudetechnik entwickelt, die der offenen und transparenten Arbeitswelt mit ihren großen Glasflächen gerecht werden.

Glas
Das Hochhaus hat aufgrund seiner Lage an der verkehrsreichen Heilbronner Straße und aus energetischen Gründen eine doppelschalige Fassade: eine filigrane Holz-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit einer hochdämmenden 3-fach-Verglasung als innere Hülle. Die Außenhaut bildet eine Stahlfassade mit Aluminium-Deckleisten. Die Transparenz des im Grundriss dreieckigen, 18-geschossigen Hochhauses wird durch zweigeschossige Räume in der scharfen Kante und die gläserne Außenhaut verstärkt.

Um dem Wunsch nach absoluter Transparenz und Filigranität für die 21,5-Grad-Spitze nachzukommen, wurde die Außenhaut aus Weißglas mit punktueller Glashalterung ausgeführt.

Bautafel

Architekten: Wöhr Mieslinger Architekten, Stuttgart und München
Projektbeteiligte: Drees & Sommer, Stuttgart (Baumanagement); Gassmann + Grossmann, Stuttgart und Wöhr Mieslinger Architekten (Bauleitung); Köber Landschaftsarchitektur, Stuttgart (Freianlagen); BDE Bornscheuer, Drexler, Eisele, Stuttgart und Büro Boll und Partner, Stuttgart (Tragwerksplanung); DS-Plan, Stuttgart (Bauphysik, Fassade); Saint-Gobain Glass, Aachen (Glashersteller); Saint-Gobain Glassolutions, Glasbiegerei und Veredelung Franz Döring, Berlin (Glasveredelung)
Bauherr: Landesbank Baden-Württemberg LBBW
Fertigstellung: 2004
Standort: Haus 3 + 4: Straße am Hauptbahnhof 8-11, Haus 5 + 6: Pariser Platz 1, Heilbronnerstraße 28, Stuttgart
Bildnachweis: H.G. Esch, Hennef-Stadt Blankenberg; Roland Halbe, Stuttgart

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