Kunstwerk in Koblenz

Schieferwirbel: Moselle Rhine Whirlpool

Wo die Mosel in den Rhein mündet, liegt in Koblenz die Festung Ehrenbreitstein, eine der Hauptattraktionen der Bundesgartenschau 2011. Mehr als 110 m über den Flüssen, mit weitem Blick auf die Stadt und das Deutsche Eck sind 27 ha für die Gartenschau vorbereitet worden. Viel Platz für einen innerstädtischen Landschaftspark, der gleichzeitig als Eingang zur Festung dient. Ein sogenanntes freies Schussfeld, früher wichtig zur Verteidigung der Anlage, bildet heute ein breites Plateau für Gartenschauelemente wie Orchideenwald, Trockenbiotope, 6.500 Rosen und einen Weinberg auf einem großen Schieferfelsen.

Moselle Rhine Whirlpool
Der Künstler Chris Drury beim Aufbau
Kunstwerk in Koblenz

Teil des Buga-Gestaltungskonzeptes ist die Integration von Kunstwerken. So hatte die Frankfurter Kuratorin Heike Strelow Anfang 2010 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, Arbeiten zu schaffen, die das Prozessuale, das Werden und Vergehen oder auch Organisches und Biomorphes thematisieren. Eines der nun realisierten Kunstwerke, der Moselle Rhine Whirlpool, stammt vom britischen Künstler Chris Drury. Er gehört seit den 70er Jahren zur Kunstbewegung Art in Natur, deren Werke bis heute dem Zusammenspiel von Natur und Kultur gewidmet sind.

Schiefer
Drurys Kunstwerk besteht aus einem leicht in den Boden versenkten Kreis mit einem Durchmesser von 11 m, angefüllt mit geschichteten Schiefersteinen. Die grob behauenen und unterschiedlich großen Steine sind spiralförmig verlegt, sie sollen einem Wirbel ähneln, der aus der Tiefe des Felsplateaus zu entspringen scheint.

Die Steine in der Kreismitte erhielten zur besseren Stabilität ein Zementbett, der restliche Kreis blieb ohne Befestigung. Die Schiefer liegen einfach auf einer dünnen Membran, die als Durchwurzelungsschutz dient. An einigen Stellen wächst ausgebrachter wilder Thymian über die Skulptur hinweg. Die spaltrauen Bruchsteine entstanden als Restprodukte bei der Schiefergewinnung, z.B. als Randstücke oder Bruchsteine, und weisen große Unterschiede in den Abmessungen auf.

Für die Verlegung benötigte Drury zehn Tage. Der Künstler bedauert die unvollständige Befestigung; bei einem etwas größeren Budget wäre ihm eine durchgängige Zementbettverlegung lieber gewesen. Insgesamt hofft er, dass seine Skulptur in Koblenz dauerhaft verbleiben wird, geht sie doch direkt auf die Umgebung ein: Das Material stammt von dort, der Wasserwirbel findet seine Entsprechung in den beiden Flüssen am Fuß der Festung.

Bautafel

Künstler: Chris Drury, Oxford/UK
Projektbeteiligte: Heike Strelow, Frankfurt (Kuratorin); Rathscheck Schiefer, Mayen (Schiefer)
Bauherr: Bundesgartenschau Rheinland-Pfalz, Koblenz
Fertigstellung: 2010
Standort: Festung Ehrenbreitstein, Koblenz
Bildnachweis: Holger Weinandt, Koblenz; Chris Drury, Oxford/UK, BUGA Koblenz 2011/Kira Gehrmann

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