Kunsthaus in Graz/A

Museumsbau mit LON-Technologie

„Friedly Alien“ nennen die Londoner Architekten Peter Cook und Colin Fournier den Museumsbau, den sie gemeinsam mit Architektur Consult am Murufer im historischen Ambiente der Grazer Murvorstadt realisiert haben.

Beleuchtung bei Nacht
Die Tageslichtöffnungen sorgen für eine optimale Beleuchtungssituation.
Das Kunsthaus Graz

Wie eine riesige Luftblase schwebt die bläulich schimmernde Hülle über dem gläsernen Erdgeschoss. Sie umschließt zwei großflächige Ausstellungsebenen mit insgesamt 2.000 m² Ausstellungsfläche. Aus der Acrylglas-Oberfläche wachsen Tageslichtöffnungen, die „Nozzles“, die nach Norden geneigt für eine optimale Beleuchtungssituation sorgen. Im gläsernen Erdgeschoss befindet sich neben Bar, Veranstaltungsraum und diversen Kommunikationseinrichtungen das Foyer. Von dort führt ein ansteigendes Fahrband in die oberen Ausstellungsebenen. In den Obergeschossen verbinden Brücken den runden 23 m hohen Neubau mit dem so genannten Eisernen Haus, dessen denkmalgeschützte Gusseisenkonstruktion – die älteste Mitteleuropas – im Zuge der Errichtung des Kunsthauses behutsam renoviert wurde.

Das Kunsthaus Graz, ist Preisträger des Architecture+Technology Award 2006 der Messe Frankfurt. Das Gebäude, das ästhetisch und technisch neue Maßstäbe setzt, ist mit moderner Gebäudeautomation auf Basis von LON ausgestattet.

Elektro/Gebäudetechnik
Das als Systemintegrator installierte LON-Netzwerk fasst die Gewerke Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär, Beleuchtung, Beschattung, Elektrotechnik zusammen und überwacht und regelt Störungsweitermeldung, Frequenzumformer-Pumpen, Brandschutzklappen, Lichtsteuerung, Stromversorgung und Energiezählung.

Für die Gebäudeleittechnik werden zwei offene und flexible Leitzentralen eingesetzt. Sie bilden die Kommunikationszentren für alle gebäudetechnischen Informationen. Die Leitzentrale kann direkt auf die zentrale Datenbank des LON-Netzwerkes zugreifen.

Im Gebäude sind insgesamt 26 DDC-Automationsstationen installiert. Alle Ein- und Ausgangsmodule sind über das Netzwerk miteinander verbunden. Von jedem Ort aus lassen sich sowohl alle lokalen Anlagen direkt bedienen, als auch jede andere Zentrale überwachen.

Von den Zentralen werden die Befehle für Lüftungs-, Jalousie- und Lichtsteuerung und weitere LON-Knoten gesendet. Außerdem werden die aktuellen Raumtemperaturwerte, Klappenstellungen und Betriebszustände der dezentralen Feldgeräte empfangen. Sonderereignisse wie Fenster- oder Jalousienreinigung werden per Tastendruck von der DDC aus eingeleitet. Jede Anlage kann über die DDC auch manuell betrieben werden.

Bautafel

Architekten: Peter Cook und Colin Fournier, London/GB; Architektur Consult, Graz/A
Projektbeteiligte: Kunsthaus Graz /Hochbauamt Stadt Graz (Projektleitung); Hans Lechner, Wien (Projektsteuerung); HGA, St. Florian bei Linz/A (Systemintegrator)
Bauherr: Stadt Graz, Kunsthaus Graz
Fertigstellung: September 2003
Standort: Landkai 1, Graz/A
Bildnachweis: TEMA Technologie Marketing, Aachen; Kunsthaus Graz

Fachwissen zum Thema

Bedienelement für die Gebäudeautomation

Bedienelement für die Gebäudeautomation

Gebäudeautomation

Aufbau und Aufgaben der Gebäudeautomation

Gebäudesystemtechnik

LON-Bussystem

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Elektro sponsored by:
Jung | Kontakt 02355 / 806-0 | mail.info@jung.de