Krematorium Hoge Boght in Veldhoven

Holzbau in zwei Farbtönen und Intensivbegrünung auf dem Dach

Der Tod eines geliebten Menschen ist ein schwerer Einschnitt im Leben der Hinterbliebenen. So ist Sensibilität gefragt bei der Planung eines Bauwerks, das Raum bieten soll, dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, gemeinsam zu trauern und Abschied zu nehmen. Beim Krematorium und Bestattungszentrum Hoge Boght im niederländischen Veldhoven entschieden sich die Architekten Povse und Timmermans für eine zurückhaltende Bauweise und natürliche Materialien. Der dunkle, in der Höhe dreifach gestaffelte Komplex auf dem Hoge Boght Friedhof scheint inmitten von Bäumen und grüner Landschaft mit dieser stark verbunden.

Der höchste Raum ist die Aula: Sie öffnet sich mit großen Verglasungen zur parkähnlichen Umgebung
Große Teile der Fassade, die Attiken und Übergänge der Flachdächer sind mit dunklem Ebenholz bekleidet
Hinter der schwarzen Hülle treten die schmalen hohen Fensteröffnungen der niedrigeren Trakte und eine Bekleidung aus goldbraunem Lärchenholz zurück

Das Gebäude ist eingeschossig und überwiegend aus Holz errichtet, einem grundsätzlich warmen, erdverbundenen Material. Der höchste Raum ist die Aula: Sie öffnet sich mit großen Verglasungen zur parkähnlichen Umgebung. Große Teile der Fassade, die Attiken und Übergänge der Flachdächer sind mit dunklem Ebenholz bekleidet. Dahinter treten die schmalen hohen Fensteröffnungen der niedrigeren Trakte und eine Bekleidung aus goldbraunem Lärchenholz zurück.

Bei der Konzeption des Grundrisses wurde Wert darauf gelegt, einzelne Funktionsbereiche so zu trennen, dass sich die Wege der Besucher nur kreuzen, wo dies erwünscht ist. Für die Familie des Verstorbenen gibt es einen separaten Eingang, getrennt von den übrigen Besuchern und Gästen der Trauerfeier. Ein kleiner Raum dient dem intimen Abschied ohne Zuschauer. Die gemeinsame Zeremonie findet in der hellen, offenen Aula statt. Für die Innenraumgestaltung wurden ebenfalls natürliche Materialien verwendet: helle Holzmöbel, teilweise gepolstert in warmen Rot- und Grüntönen.

Flachdach
Passend zum natürlichen Baumaterial, der schlichten Kubatur und der Bodenständigkeit, die das Krematorium ausstrahlt, wurde das Flachdach mit vorgewachsenen Pflanzen inklusive einer 20 mm starken Filterlage vollflächig begrünt. Für die 40 mm starke Entwässerungsschicht wurde Recyclingmaterial gewählt. Die Attika ist bis zur Oberkante mit Holz verkleidet, nur die Abdeckung wurde in Zinkblech ausgeführt (Abb.11). Die Intensivbegrünung ist mit Anstaubewässerung versehen, weshalb die Dachfläche weitestgehend ohne Gefälle ausgeführt ist. Deswegen ist die Dachdecke feuchtigkeitsbeständig. Die Filtermatte sorgt für eine nachhaltige Speicherung des Niederschlags; die Begrünung ist so gewählt, dass sie nicht pflegeintensiv ist.

Bautafel

Architekt: Povse & Timmermans Architekten, Tilburg/Sittard
Projektbeteiligte:
Keetels, Schijndel (Tragwerksplanung); Interne Zaken, Maastricht (Innenarchitektur)
Bauherr: DELA Verzekeringen en Uitvaartverzorging, Eindhoven
Fertigstellung: 2017
Standort: Eindhovensebaan 29, 5505 JA Veldhoven, Niederlande
Bildnachweis: E. Vrensen

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Gemäß der Dachbegrünungsrichtlinie sind Abflussbeiwerte bzw. Abflusskennzahlen bei der Dimensionierung der Entwässerungseinrichtungen in Ansatz zu bringen. Ausschlaggebend hier sind sowohl die Art der Begrünung (also Extensiv- oder Intensivbegrünung), als auch die Dachneigung (größer oder kleiner als 5°) und die Aufbaustärke des Gründachs.

Gemäß der Dachbegrünungsrichtlinie sind Abflussbeiwerte bzw. Abflusskennzahlen bei der Dimensionierung der Entwässerungseinrichtungen in Ansatz zu bringen. Ausschlaggebend hier sind sowohl die Art der Begrünung (also Extensiv- oder Intensivbegrünung), als auch die Dachneigung (größer oder kleiner als 5°) und die Aufbaustärke des Gründachs.

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