Korrosion an Stahlprofilen

Rost an Stahlfenstern und -türen

Rost ist als Korrosion und Oxidation ein natürlicher Prozess, bei dem Metalle, Sauerstoff und Feuchtigkeit bzw. Wasser chemisch miteinander reagieren und sich die Metalle zersetzen. Edelstahl sowie grundsätzlich Edelmetalle sind weniger betroffen.

Grundsätzlich ist Rost sowohl ein konstruktives als auch funktionales und optisches Problem (im Bild: Rostschäden an einem Fenstergitter).
Die Oberflächen werden geschädigt und in der Folge die Stärke von Metallprofilen geschwächt (im Bild: durch Korrosion verursachte Löcher in einem Metalltor).
Verrostete Reste einer Türzarge mit Scharnier

Der Unterschied zwischen Korrosion und Oxidation besteht darin, dass bei Korrosion die Feuchtigkeit als elektrisch leitende Flüssigkeit beim Metall eine Abgabe von Elektronen auslöst. Bei der Oxidation ist es der Sauerstoff als Bestandteil der Luft, der die Abgabe von Metall-Elektronen verursacht. Da beide Prozesse an der Oberfläche der Metalle ansetzen, muss also logischerweise die Oberfläche der Metalle vor Feuchtigkeit und Sauerstoff geschützt werden.

Corten-Stahl – eine Wortbildung aus corrosion resistance und tensile strength – bildet eine Ausnahme, weil aufgrund einer speziellen Legierung, unter anderem mit Phospor, diese Veränderung der Oberfläche in einen porös-rostroten Farbton ein beabsichtigter Effekt ist und die dadurch erzeugte Oberfläche selbst eine Schutzfunktion übernimmt.

Grundsätzlich ist Rost sowohl ein konstruktives, funktionales als auch optisches Problem. Die Oberflächen werden geschädigt und in der Folge wird die Stärke von Metallprofilen geschwächt. Es können sich Löcher bilden, die die Stabilität soweit reduzieren, dass es zum Bruch kommt. Bei Fenster- und Türprofilen bzw. Türblättern und Zargen aus Stahl kann diese Beschädigung folgendermaßen verursacht werden durch:

  • unzureichenden Oberflächenschutz wie beispielsweise fehlerhafte Feuerverzinkung und Schutzbeschichtungen
  • unsachgemässe Montage, z. B. Kontaktkorrosion durch Verbindungen mit falschen Materialien und Legierungen wie beispielsweise mit Aluminium
  • mechanische Abnutzung, also Kratzer, abplatzende Kanten, Schleifspuren durch den Gebrauch
  • mangelnde Wartung
  • Beschädigungen wie insbesondere nachträgliche Bohrungen, Befestigungen, Verschraubungen
  • bauphysikalische Mängel, wie beispielsweise Kondensat, Staunässe, salzhaltige Seeluft.

Das Prinzip der Schadensvermeidung bzw. Schadensverminderung lautet, dass aus kleinen Schäden, die relativ leicht und schnell zu beheben sind, ansonsten größere Schäden entstehen, die auch weitere finanzielle Folgen nach sich ziehen.

Gemäß der Ursachen gilt also im Umkehrschluss:

  • Oberflächen schützen, beispielsweise durch Galvanisieren, Feuerverzinken, Verchromen, Beschichten mit schützenden Farben und Kunststoffen
  • sorgfältige Wartung und Kontrolle und zügiges Beseitigen von anscheinend kleinen Beschädigungen und Mängeln
  • Einbausituationen auf bauphysikalische Schwachstellen überprüfen und diese beseitigen, beispielsweise Wärmebrücken, Tauwasser, Raumluftfeuchte
  • ggf. Fenster- und Türkonstruktionen stärken, z.B. mit Kastenfenster-Konstruktionen, Aufdoppelungen, mit Windfang-Schleusen
  • Bausubstanz retten, beispielsweise Fenster und Türen nach innen versetzen als Teile von Innenwänden, als Raumteiler, Paravents oder ähnliches.

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