Konzert-Theater in Coesfeld

Bewegliche Akustiklamellen

Das neue Theater und Konzerthaus von Bock Partner Architekten befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Zentrum für Wissen Bildung Kultur (WBK) in Coesfeld. Es ergänzt damit das vorhandene Nutzungsspektrum von Fernuniversität, Musikschule, VHS und Gastronomie. Eine Besonderheit des Hauses ist die Variabilität in der Bühnengestaltung, die verschiedene Bühnengrößen für alle gängigen Aufführungsarten für so unterschiedliche Funktionen wie Theateraufführungen und Konzertveranstaltungen ermöglicht.

Die großflächige Verglasung sorgt für vielfältige Blickbeziehungen
Zuschauersaal
Bewegliche Lamellen in der Wand- und Deckenverkleidung

Mit seinen Abmessungen von rund 50 x 50 Metern bezieht sich das Konzert-Theater auf den Innenhof des benachbarten Kulturzentrums, dessen Traufhöhe es ebenfalls teilweise aufnimmt. Als eigenständige Bauteile ragen der Zuschauersaal und der Bühnenturm aus dem Grundvolumen heraus und sind so von außen ablesbar. Insbesondere die markante Form des Zuschauersaals veranschaulicht die Nutzung als Theater. Beide Elemente weisen kaum Öffnungen in der Außenhaut auf. Zwischen den Eingängen befindet sich das Foyer, das mit Naturstein verkleidet ist. Eine großflächige Verglasung ermöglicht Blickbeziehungen zwischen Theater, Kulturzentrum und Freiflächen. Sie soll die Beziehung von Bühne, Zuschauerraum und Foyer in den Außenraum spiegeln. Die gleichmäßig gegliederten Seitenansichten wurden als Bezug auf den Bestand verputzt und sind in ihrer Aufteilung schlicht gehalten.

Die Freifläche zwischen Konzert Theater und Kulturzentrum wurde als befestigter Theaterplatz gestaltet. Er erhielt aufgrund der Höhe der Randbebauung einen geschlossenen, privaten Charakter und ist auch für Außenveranstaltungen geeignet. Grünflächen, Einzelbäume und Wasserspiele lockern die strenge Platzgeometrie auf.

Akustik
Herzstück des Konzert-Theaters ist der 625 Zuschauer fassende Saal. Seine besondere Raumgeometrie ohne rechten Winkel wurde aufgrund des hohen Anspruchs an die Akustik entwickelt. Durch bewegliche Lamellen in der Wand- und Deckenverkleidung können die unterschiedlichen akustischen Anforderungen von konzertanten, schauspielerischen, kabarettistischen, elektroakustischen oder tänzerischen Aufführungen erfüllt werden. Dies stellt in akustischer Hinsicht eine Einzigartigkeit in der Theater- und Konzertsaalarchitektur dar. Das speziell für das Konzert-Theater entwickelte akustische Lamellensystem wurde zum Patent angemeldet.

Flexible Bestuhlungsvarianten erlauben vielfältige Bühnenaufstellungen wie Frontalbühne, Arena, Spielsteg oder Studiobühne.

Bautafel

Architekten: Bock-Partner A.I.C, Coesfeld
Projektbeteiligte: Gantert + Wiemeler, Münster (Tragwerksplanung); PGH, Dormagen (Haustechnik); IBS, Bocholt (Elektrotechnik); Kress & Adams, Köln (Lichtplanung); IBW, Recklinghausen (Bühnentechnik); IB/K, Aachen (Akustik)
Bauherr: Ernsting´s Bau und Grund GmbH & Co.KG, Coesfeld
Fertigstellung: Frühjahr 2007
Standort: Osterwicker Straße 31, Coesfeld
Bildnachweis: Jens Willebrand, Köln

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