Konventionelle Wärmeversorgung

Derzeit ist die Nutzung konventioneller Brennstoffe für die Wärmeversorgung immer noch die wichtigste und am weitesten verbreitete Art der Wärmeerzeugung. Voraussichtlich wird dies auch in den nächsten Jahren so bleiben, da leistungsfähige Alternativen nur bedingt zur Verfügung stehen. Vor allem in Ballungsräumen wird man weiterhin auf fossile Brennstoffe zurückgreifen müssen. Deren Nutzung ist jedoch zunehmend umstritten, da die Energiepreise stark schwanken und dementsprechend unkalkulierbar sind, und die Umweltverträglichkeit durch bei der Verbrennung entstehenden CO2-Emissionen strittig ist.

Erdgas
Der Energieträger Erdgas kann besonders in Ballungsräumen in Form von Gas-Brennwertkesseln und auch in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen genutzt werden. Zunehmend wird die Einspeisung von CO2-neutralem Biogas in die Erdgasnetze diskutiert und teilweise bereits praktiziert, so dass ein Anstieg des Regenerativanteils in naher Zukunft erwartet wird. Durch den geringeren Kohlenstoffgehalt im Erdgas wird pro erzeugte KWh Nutzwärme weniger CO2 in die Atmosphäre emittiert als dies bei Heizölnutzung der Fall ist.

Zur Ermittlung des Primärenergiebedarfes wird der entsprechende Energiebedarf unter Berücksichtigung des jeweiligen Energieträgers mit einem Primärenergiefaktor multipliziert; derzeit ist Erdgas als fossiler Brennstoff mit dem Primärenergiefaktor 1,1 zu bewerten. Die Sanierung mit einem Gas-Brennwertkessel macht die Nutzung der latenten Wärme, die sich im Wasserdampf des Abgases befindet, möglich, so dass eine verbesserte Ausbeute gegenüber einem reinen Niedertemperaturkessel von ca. 10% erreicht werden kann. Die Energieeffizienz kann somit als sehr gut bewertet werden. Die Mehrkosten im Vergleich zu einem Niedertemperaturkessel sind minimal.

Heizöl
Heizöl ist immer noch ein sehr gängiger Brennstoff, auch in ländlichen Gebieten. Der Platzbedarf für die Speicherung, die Geruchsemissionen beim Tanken, die Sicherheitsprüfungen der Tankanlagen sowie die ungünstige Ökobilanz von Heizöl mit höheren CO2-Emissionen pro kWh erzeugter Wärmeenergie lassen den Energieträger verstärkt in die Kritik kommen. Bei einer Sanierung sollten auf jeden Fall Alternativen zur Versorgung mit Heizöl untersucht werden. Auch Heizöl ist - wie Erdgas - mit dem Primärenergiefaktor 1,1 zu bewerten.

Die Preise schwanken stark und sind von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abhängig, also nur schwer kalkulierbar. Ist die Verwendung von Heizöl für die Wärmeerzeugung unvermeidlich, sollte auf einen Öl-Brennwertkessel zurückgegriffen werden, der eine ca. 8%-ige Energieeinsparung gegenüber einem Niedertemperaturkessel erreichen kann.

Stromheizung, Nachtspeicherheizung
Der Einsatz von elektrischem Strom zu Heizzwecken ist wirtschaftlich und ökologisch als bedenklich anzusehen und zu vermeiden. Der Primärenergiefaktor wird derzeit bewertet mit 2,7.

Bildnachweis: Tecson, Felde

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In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

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