Knot House auf der Insel Geoje

Gefaltete Dachlandschaft aus Beton

Ein möglichst nahtloser Übergang zwischen Landschaft und Lebensraum, zwischen innen und außen, war der in London ansässigen Architektin Soohyun Chang beim Entwurf für das Knot House in ihrer Heimat Südkorea besonders wichtig. Entlang eines Küstenhangs der Insel Geoje plante sie eine Privatpension mit Gästehäusern, einem Restaurant/Club und einer Wohnung für den Auftraggeber.

Ansicht Nord: Durch die Reihung und Kubatur erscheinen die Baukörper als langgestreckte polygonale Form
Ansicht Ost: Die Wohnanlage liegt an einer Abzweigung der Küstenstraße; im Vordergrund ist das Gemeinschaftshaus zu sehen
Eingänge an der Nordseite

Um eine enge Verknüpfung mit der Umgebung zu erzielen, betrachtete sie das Gelände gleichsam als Oberfläche, die sich auffalten lässt, um einen Knoten und damit die Gebäudehülle zu schaffen. Wie Perlen an einer Kette reihen sich fünf eng beieinanderstehende Häuser den Küstenhang entlang. Die Knoten ähnlich verschlungenen Baukörper sind so angeordnet, dass der spektakuläre Blick aufs Meer nicht durch den jeweiligen Nachbarn beeinträchtigt wird.

Die Wohnanlage zweigt von der Küstenstraße in nordwestliche Richtung ab. Als Eingangsbau fungiert ein Gemeinschaftshaus, das an die leicht zurückversetzte Privatwohnung des Bauherrn anschließt. Es beinhaltet eine Küche, ein Restaurant und den Zugang zur Terrasse mit Pool. Die folgenden vier Gästehäuser mit je einer Ferienwohnung sind bei Bedarf auch als Einfamilienhäuser nutzbar. Mit dem Vorbild des geknoteten Bandes (siehe Abb. 20) entstehen private, geschlossene Bereiche für die Schlafzimmer und Bäder, aber auch erhabene Zonen für einen transparenten Gemeinschaftsbereich mit Wohn- und Essraum. Bis zu fünf Meter hohe Glasfassaden eröffnen weiträumig den Ausblick zum Meer. Vor Wind und Wetter geschützt, verfügt jede Einheit über einen Whirlpool, der über einen holzähnlichen Fliesenbelag optisch mit dem Holzdeck der vorgelagerten Terrassen verbunden ist.

Flachdach
Entsprechend dem Bild einer aufgefalteten Landschaft sind die Außenwände und Dächer der aufeinanderfolgenden Häuser einheitlich konzipiert. Durch ihre verzahnte Anordnung erscheinen die Baukörper als eine lang gestreckte, polygonale Form. Sie sind aus Stahlbeton errichtet und äußerlich vollständig mit einem wasserfesten Anstrich versehen. Die Dachflächen erhielten zusätzlich einen wasserbeständigen Estrich. Die Dämmung ist innen liegend angeordnet, Gipskartonplatten bilden den inneren Raumabschluss (siehe Abb. 27).

Bautafel

Architekt: Atelier Chang, London
Projektbeteiligte: Soohyun Chang, Federica Russo, Ryan Day, Hyunwoo Chung (Projektteam); HOM (House of Mind), Geoje (Generalunternehmer); K20Art Architects, Geoje (Bauleitung); Thekujo (Tragwerksplanung)
Bauherr: HOM (House of the Mind), Geoje
Standort: 309-3 Osong-Li Dongbu-Myoun Geoje-shi Kyungsang Namdo, Südkorea
Bildnachweis: Kyungsub Shin, Seoul und Atelier Chang, London

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