Kinderklinik für Augenheilkunde in London/GB

Frei angeordnete Lamellen aus Aluminium

Klinische Forschung und Behandlung unter einem Dach bietet die Erweiterung des Moorfields Eye Hospitals im Londoner Stadtteil Islington. Darin vereint sind eine Kinderklinik und das Forschungsinstitut für Augenheilkunde der Universität London. Die Architekten Penoyre & Prasad integrierten diese Nutzungen mit Ambulanz, Tagesklinik, Forschungseinrichtungen und Familienzimmern als eine Art Krankenhaus im Krankenhaus in einen bestehenden Gebäudekomplex, der mit dem Neubau über direkte Durchgänge verbunden ist.

Kinderklinik für Augenheilkunde in London/GB
Kinderklinik für Augenheilkunde in London/GB
Kinderklinik für Augenheilkunde in London/GB

Aufgrund des eingeschränkten Platzes, der inneren Organisation und einer notwendigen Anbindung an den Bestand wurde die Klinik klar vertikal gegliedert. Über einem zurückgesetzten, verglasten Eingangsbereich im Erdgeschoss mit viel Raum für Empfang, Läden, Cafe und Patientenaufnahme kragen fünf Geschosse nach Süden mit einer kompakten gläsernen und an zwei Seiten gerahmten Front aus. Der Wartebereich für ambulante Patienten ist hoch frequentiert und stößt im dritten Obergeschoss als kleiner, orange gefasster Erker schräg aus der Fassade hervor. 

Im ersten Geschoss liegen die Operationssäle, im zweiten Stock die Forschungsbereiche. Wartezonen auf verschiedenen Ebenen sind farbig gestaltet und ausgestattet mit Spielelementen, von denen eines die Decke des darüberliegenden Geschosses durchbricht und einen Tisch bildet.

Sonnenschutz
Vor zuviel solarer Wärme und direkten Strahlen schützt eine Konstruktion aus Edelstahlseilen und frei angeordneten Aluminiumlamellen, die der Glasfassade nach Süden vorgelagert ist. Nachts ist sie beleuchtet und setzt das Haus farbig in Szene. Die Edelstahlseile mit einem Durchmesser von 10 mm sind in einem Raster angeordnet und spannen vom Dach bis zum Boden des ersten Obergeschosses. Die Aluminiumlamellen sind nach den Plänen der Architekten mit Klemmen individuell an diesen Seilen befestigt.

Über LEDs an Stegen, die der Glasfassade vorgelagert sind, wird die Fassade wechselnd in Rot, Grün und Blau beleuchtet. Das Licht fällt auf die Unterseite der gebogenen Lamellen und gibt der Fassade immer wieder ein neues Gesicht. -us

Bautafel

Architekten: Penoyre & Prasad, London
Projektbeteiligte: Carl Stahl, Süssen (Edelstahlseile, Montage); Lightscape Projects, London (Lichtplanung)
Bauherr: Moorfields Eye Hospital Foundation Trust, London
Fertigstellung: 2007
Standort: London
Bildnachweis: Hans-Georg Esch, Hennef/Sieg

Fachwissen zum Thema

Vertikaljalousien mit verschiedenfarbigen Lamellen tragen zur individuellen Gestaltung eines Raumes bei.

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Arten und Formen

Außen oder innen?

Glaslamellen und Aluminiumraffstore verschatten die großen Glasflächen des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin. Architektur: Stephan Braunfels

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Materialien

Glas und Metall

Die wolkengleiche Ultraleichtkonstruktion „Solar Spline“ besteht aus scheinbar frei schwebenden PV-Modulen. Der Prototyp des Fachgebiets für Experimentelles Entwerfen und Konstruieren (EEK) der Universität Kassel in Kooperation mit der Studienwerkstatt für Digitale Entwurfs- und Fertigungsmethoden der Kunsthochschule Kassel verbindet Energiegewinnung und Verschattung.

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Grundlagen

Zur Entwicklung des Sonnenschutzes

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