Kindergarten in Röthis/A

Natürliche Materialien und helle Räume mit direkter Anbindung Natur

Rund 30 km südlich von Bregenz liegt die Gemeinde Röthis eingebettet in die Vorarlberger Hügellandschaft. Im Zentrum des kleinen Ortes realisierte das Planungsbüro Architektur Terminal einen Kindergarten in unmittelbarer Nähe zur Kirche und zur Volksschule. Der L-förmige Holzbaukörper besteht aus einem eingeschossigen und einem zweigeschossigen Riegel und befindet sich auf einem rund 3.300 m² großen, parkähnlichen Grundstück. Mit etwa 770 m² Nutzfläche und raumhohen Verglasungen bietet der Neubau großzügige, von Tageslicht durchflutete Spielflächen mit einem engen Bezug zur umgebenden Natur.

Durch die Hanglage ist das Gebäude nicht von allen Seiten vollständig sichtbar
Dem dritten Gruppenraum im Obergeschoss ist eine überdachte Terrasse vorgelagert
Raumhohe Verglasungen sorgen für lichtdurchflutete Räume und eine freundliche Atmosphäre

Um eine optische Verbindung zur gegenüberliegenden Volksschule herzustellen, nahmen die Architekten die Gebäudefluchten des Bestandsgebäudes auf und ordneten den Eingangshof des Kindergartens in der Verlängerung des Schuleingangs an. Während sich der eingeschossige Riegel des Neubaus entlang der Straße (Schulgasse) erstreckt, ist der zweigeschossige um 90 Grad gedreht im Norden angeordnet. Der dazwischen liegende Eingangshof führt ebenerdig zum Eingang im höheren Baukörper, die Schulgasse steigt weiter an. Wegen der Hanglage ist der Kindergarten nicht von allen Seiten vollständig sichtbar. Form und Höhe des Gebäudes reagieren auf den Grundstückszuschnitt und den Höhensprung im Gelände.

Neben dem Foyer beherbergt das Erdgeschoss einen Aufenthalts- und Bewegungsraum sowie zwei Gruppenräume, die vom Eingang über einen langen Garderobenflur mit Fensterfront erschlossen werden. Im Obergeschoss befindet sich ein dritter Gruppenraum. Großflächige, raumhohe Verglasungen bringen reichlich Tageslicht ins Gebäude und erzeugen fließende Übergänge zu den vorgelagerten Terrassen, an die sich im Erdgeschoss der Garten anschließt. Kleine Spielbereiche im Süden sind dort ebenso wie ein großzügig gestalteter Spielplatz im Osten in die umgebende Obstwiesenlandschaft integriert.

Das gesamte Gebäude wurde als Holzkonstruktion mit vorgefertigten Rahmenelementen, Dach- und Fassadenflächen errichtet, die aus heimischem, unbehandeltem Weißtannenholz gefertigt sind. Die horizontal angeordnete Fassadenverkleidung besteht ebenfalls aus diesem Holz genauso wie die Verkleidung der Wände und Decken sowie sämtliche Einbaumöbel. Die Böden in den Gruppenräumen sind mit geöltem Ulmenholzparkett ausgestattet. Die reduzierte Gestaltung der Räume, das natürliche Licht und die Ausblicke in die Natur schaffen eine freundliche Atmosphäre, die zur gesunden Entwicklung der Kinder beiträgt. Natürliche, unbehandelte oder geölte Materialien sorgen für ein emissionsfreies Raumklima.

Bautafel

Architekten: Architektur Terminal, Röthis/A
Projektbeteiligte: SSD, Röthis/A (Statik); Büro für Spielräume, Lustenau/A (Landschaftsplanung); Ingenieurbüro Kurzemann, Dornbirn/A (Bauphysik); Koller & Partner, Bregenz/A (Haustechnikplanung)
Bauherr: Gemeinde Röthis/A
Fertigstellung: 2011
Standort: Schulgasse 20, Röthis/A
Bildnachweis: Architektur Terminal, Röthis/A

Fachwissen zum Thema

Mosaikparkett Eiche

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Baustoffe

Bodenbeläge: Holz und Stein

Planungsgrundlagen

Raumklima und Behaglichkeit

Tageslichteinsatz im Museum Folkwang in Essen

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Wandbaustoffe: Holz

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