Kameha Grand Hotel in Bonn

Metall verchromte und alpinweiße Schalter

In unmittelbarer Nähe zum Rheinufer und gegenüber des Vergnügungsparks Rheinaue wurde das Kameha Grand Hotel in Bonn Oberkassel errichtet. Auf dem Gelände einer ehemaligen Zementfabrik plante das ortsansässige Büro Karl-Heinz Schommer Architekten den Neubau des sechsgeschossigen Hotels. Dabei wurden die architektonischen Relikte aus der industriellen Vorgeschichte des Gebietes – eine alte Rohmühle für die Zementherstellung, eine Fabrikantenvilla und ein Wasserturm – in die städtebauliche Planung einbezogen und ein spannungsvoller Dialog zwischen vorhandener Bausubstanz und neuer Architektur entstand.

Das Kameha Grand Hotel in der Dämmerung
Das Hotel liegt direkt am Rhein und ist mit der Uferzone verbunden
Die große Halle endet mit einer großzügigen Rheinterrasse

Der Süd-Ost-orientierte Neubau des Hotels besteht im Wesentlichen aus drei Gebäudeteilen. Zwei symmetrische Gebäudeflügel umfassen eine zentralgelegene, große verglaste Zone. Diese Flügel, die sogenannten Hotelspangen, beherbergen die Hotelzimmer und verjüngen sich in ihrem Grundriss trapezförmig zum Rhein hin. Dadurch stehen die einzelnen Zimmer schräg zum Fluss, wodurch von den einzelnen Räumen ein unbebauter Ausblick auf den Rhein und das weitläufige Ufer ermöglicht wird. Zur Straßenseite steigt die Silhouette des Baus schräg nach oben auf und fällt zum Rhein hin gekrümmt ab. So ändert sich die Geschossigkeit zum Fluss hin von sechs auf drei Etagen. Diese Gebäudeform soll zum einen die Orientierung zum Rhein innerhalb des Hotels gewährleisten, zum anderen soll diese unverwechselbare Form als Landmarke dienen.

Der Haupteingang befindet sich auf der Rhein abgewandten Seite, in der gläsernen Mittelzone des Gebäudes. Über eine helle Lobby betreten die Gäste das Innere des Hotels, von der sie zur Rezeption, zu gastronomischen Einrichtungen, mehreren unterschiedlich großen Konferenz- und Tagesräumen und einem Businesscenter in den Seitenflügeln gelangen. Direkt hinter dieser Lobby öffnet sich ein Atrium und gibt den Blick auf die große Halle frei, die das Zentrum des Hotels bildet: Sie ist zu allen Seiten verglast, 21 Meter hoch, multifunktional einsetzbar und bietet mit einer Fläche von 1.333 m² Platz für bis zu 850 Personen. Sie endet auf der Rheinseite in einer Terrasse, die sich mit einer Fläche von 1.200 m² über die gesamte Breite des Gebäudes erstreckt und über eine breite Treppenanlage direkt mit dem Ufer verbunden ist. Ein Tagungsraum mit 500 Sitzplätzen lässt sich zudem über eine flexible Trennwand der Halle zuschalten. Sowohl die Lobby, als auch das Atrium und die Halle bestehen aus einer filigranen Stahl-Glas-Konstruktion.

In den zwei Gebäudeflügeln, die als Stahlbetonbau in Schottenbauweise mit einer tragenden Aluminium-Fassadenkonstruktion errichtet wurden, befinden sich die Zimmer des Hotels. 190 Doppelzimmer in drei Kategorien mit Größen von 19 bis 35 m² wurden in den Obergeschossen untergebracht. Neben 30 Juniorsuiten, deren Grundfläche zwischen 33 bis 44 m² variieren, gibt es zudem zwei 100 m² große Suiten, die sich zu einer Royalsuite zusammenschließen lassen. Sieben Suiten wurden u.a. nach den Themen Princess, Fair Play, Hero oder Beethoven gestaltet. Sie sind unterschiedlich groß und wurden, je nach Thema, individuell ausgestattet und eingerichtet. Einige der Suiten lassen sich ebenfalls zu einer größeren Einheit zusammenschließen. Im dritten und vierten Obergeschoss befindet sich ein Wellness- und Fitnessbereich, der mit mehreren Dachterrassen und einem Außenschwimmbecken verbunden ist. In der fünften Etage gibt es neben den Hotelzimmern einen weiteren Tagungsraum mit 60 Sitzplätzen, eine gastronomische Einrichtung für 150 Personen mit einer 300 m² großen Dachterrasse.

Elektro/Gebäudetechnik
Alle Hotelzimmer, die Suiten eingeschlossen, haben raumhohe Fenster, eine lichte Höhe von 3,10 Meter und wurden individuell in vorrangig warmen Farbtönen gestaltet. Die Komponenten der Elektroinstallation, wie z. B. die Schalter und Steckdosen, wurden in zwei Ausführungen realisiert. Neben schlichten, alpinweißen Elementen aus dem Kunststoff Duroplast, die vorrangig in den Hotelzimmern eingesetzt wurden, findet man in den offenen Bereichen der Lobby und der gläsernen Halle, passend zu den verwendeten Materialien Glas und Stahl, Metall verchromte Elemente vor. Alle Schalter und Steckdosen haben eine quadratische Größe von 81 auf 81 mm und ordnen sich der Gestaltung der Innenräume unter.

Bautafel

Architekten: Karl-Heinz Schommer Architekten, Bonn
Projektbeteiligte: Marcel Wanders, Amsterdam/NL (Innenraumgestaltung); Rolf Vollmer, Köln (Projektsteuerung); Novocon, Bonn (Bauleitung); Ingenieurbüro Vreden, Henneker und Partner, Bonn (Tragwerksplanung); Werner Sobek, Stuttgart (Statik Glashalle); Brandi IGH Ingenieure, Köln (Haustechnik); Kon Tec, Dormagen (Fassadenplanung); Dorff, Schwinn und Partner, Bonn (Bauphysik); Bartenbach Licht Labor, Innsbruck/A (Lichtplanung); Jung, Schalksmühle (Schalter); WBP Landschaftsarchitekten, Bonn (Landschaftsarchitektur)
Bauherr: Bonn Visio Immobilien Verwaltung, Bonn
Fertigstellung: November 2009
Standort: Am Bonner Bogen 1, Bonn
Bildnachweis: Schommer Architekten, Bonn; Kameha Hotel Bonn

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