Japanischer Pavillon der Expo 2020 in Dubai

Sonnenorigami

Die Weltausstellung Expo 2020 findet von Oktober 2021 bis März 2022 unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ in Dubai statt. Es handelt sich um die erste Weltausstellung in einem arabischen Land. Den Masterplan für das 438 Hektar große Ausstellungsgelände entwickelte das amerikanische Planungsbüro Hellmuth, Obata + Kassabaum. Später soll auf dem gesamten Bauplatz nachhaltiger Wohnraum für 30.000 Menschen entstehen. Im Zusammenhang mit der Expo hat Dubai weitere Investitionen in Infrastruktur- und Energieprojekte getätigt sowie das weltweit größte Solarstromprojekt gestartet. An der Weltausstellung sind 192 Nationen vertreten. Dabei sticht Der japanische Pavillon, errichtet nach Plänen der Architektin Yuko Nagayama, durch den kreativen Umgang mit dem Thema Sonnenschutz heraus.

Die Struktur des Pavillons erinnert an Origami und symbolisiert den Respekt anderen gegenüber.
Als Inspiration für die dreidimensionale Fassade dienten Muster aus dem Mittleren Osten und Japan.
In den Arabesque- und Asanoha-Mustern der beiden Nationen fand die Architektin Gemeinsamkeiten, welche sie in ihrem Entwurf aufgriff.

Kulturen verbinden
Den Begriff „Connecting“ aus dem offiziellen Expo-Motto aufgreifend, macht die Architektin kulturelle sowie technologische Verbindungen zwischen Japan und dem Mittleren Osten in ihrem Entwurf zum Thema. In den Formen der traditionellen Arabesque- und Asanoha-Mustern entdeckte sie geometrische Gemeinsamkeiten zwischen beiden Kulturen und verwendete diese für den Fassadenentwurf. Die Fassade besteht aus einem dreidimensionalen Gitter aus weißen Rundstäben, in das nach einem bestimmten Muster weiße Sonnensegel in die dreieckigen Aussteifungen eingespannt sind. Das so erzeugte Bild soll an Origami erinnern, was in Japan den Respekt anderen gegenüber symbolisiert: Die Technik wird für die japanische Tradition des Origata genutzt, einer dekorativen Art Geschenke einzupacken. Das feine Papier, das für Origami benutzt wird, übersetzt Nagayama in die textilen Sonnensegel, die in der dreidimensionalen Fassade hängen. Die Fassade wirkt dadurch luftig und modern.

Als technologisches Element der beiden Nationen hat die Architektin den Umgang mit Wasser gewählt, welcher insbesondere im trockenen Mittleren Osten zentral ist. Das Wasser im Becken vor dem Pavillon wird als natürliches Kühlungssystem genutzt, wobei der Wind die kühle Luft durch die offene Fassadenstruktur weht. Der gesamte Pavillon scheint dem Wasser zu entspringen und die Reflexion der Origami-Fassade sorgt für einen Endloseffekt. -sh

Bautafel

Architektur: Yuko Nagayama Associates, Tokio
Projektbeteiligte: Obayashi Corporation, Minato (Baufirma)
Bauherren: Expo 2020 Dubai / Japan
Fertigstellung: 2021
Standort: Lehbab Street, Dubai, VAE
Bildnachweis: Expo 2020 Dubai, Japan Pavillon / Yuko Nagayama Associates, Tokio


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