Ishi-no-kinendo: Stone memorial in Ishinomaki

Geschichtete Schieferplatten als Denkmal für die Erdbebenopfer Japans 2011

Infolge des heftigen Erdbebens am 11. März 2011 wurden weite Landesteile im Nordosten Japans erheblich geschädigt. An die 18.000 Menschen kamen ums Leben oder werden seither vermisst. Als Ort des Gedenkens und Betens für trauernde Angehörige und Anteilnehmende aus vielen Regionen des Landes, wurde 2014 das Stone memorial Ishi-no-kinendo in Ishinomaki im geografischen Zentrum des Bebens errichtet.

Mit der Form des Kreissegments wird Bezug auf die radiale Ausdehnung des Bebens genommen
„Ishi-no-kinendo“ ist ein Ort des Gedenkens und Betens für trauernde Angehörige und Anteilnehmende aus vielen Regionen des Landes
Das altarähnliche Objekt ist mit Schieferplatten gestaltet

Koishikawa Architekten aus Tokio entwarfen das Denkmal auf Basis eines Kreissegments, das zeichenhaft für die strahlenförmige Ausdehnung der Erdstöße steht. Das altarähnliche Objekt ist zwischen 40 und 80 cm hoch, umfasst mehr als 180 Grad (etwa von Nord bis Südwest) und ist von Schieferplatten eingefasst, die beim Abtragen zerstörter Gebäude gesammelt wurden. Der obere Durchmesser beträgt 3,00 Meter, der Sockel wird nach unten breiter. Auf einer verspiegelten Edelstahlplatte im Zentrum ist die Ausdehnung des Bebens grafisch dargestellt (eingeätzt). Die Platte wird über die Schnittkanten nach unten fortgeführt und trägt dort die Namen der Opfer. In deren Mitte ermöglicht ein kleiner Tisch das Ablegen von Blumen oder Räucherstäbchen.

Ringförmig geschichtete, dicht an dicht lagernde Schieferplatten bilden die runde Einfassung von Ishi-no-kinendo, während die Oberseite des Denkmals als Schuppendeckung ausgeführt ist. Die vielen Steine symbolisieren die zahlreichen Erdbebenopfer. Schiefer ist in der Region als Deckmaterial verbreitet. Aus den Abbruchresten der im Zuge des Bebens zerstörten Häuser wurden unversehrte Platten (in Form von Coquettes) aussortiert und für das Memorial verwendet – so kann es auch als Mahnmal für einen Wiederaufbau gesehen werden. Die verborgene tragende Struktur besteht aus Sandsteinblöcken, die als Fundamente im Boden verankert sind. Die geschichteten Schieferplatten werden durch eine Art Estrichwand gehalten, die Deckung ist auf einer Holzschalung aus Kastanie befestigt. Regenwasser wird über das leicht nach innen geneigte Dach in eine schmale Rinne zwischen Schieferdeckung und Edelstahlplatte abgeführt.

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