Institutsgebäude der Bergischen Universität Wuppertal

Robuste Beschläge für überraschende Innenräume

Wenngleich die in den Siebzigerjahren gegründete Gesamthochschule Wuppertal 2003 zur Universität erklärt wurde, bleibt ihr Ursprung im bildungspolitischen Reformprojekt in der Architektur des Hauptgebäudes erkennbar. Schließlich ist die Verwandtschaft zu den Lehr- und Forschungseinrichtungen, die im gleichen Zuge in Paderborn, Siegen und Essen entstanden sind, nicht zu übersehen. Modular aufgebaut, sind die Sichtbetontrakte zwischen oktogonalen Erschließungstürmen eingespannt, mit Rohrleitungen besetzt und von Wartungsgängen gesäumt – der Bau, in dem sich auch Hochschulverwaltung und Bibliothek befinden, mutet wie eine Maschine an.

Durch die Anordnung der Baukörper wird die Torsituation am südwestlichen Ende des Campus betont.
Die Architektur des Neubaus wirkt wie eine Entgegnung auf das Hauptgebäude aus den Siebzigerjahren, das hier im Hintergrund zu sehen ist.
Die Erschließung erfolgt über einen gläsernen Zwischentrakt, der die beiden Baukörper miteinander verbindet.

Seriöser Neubau

Ganz anders nimmt sich das 2017 fertiggestellte Institutsgebäude aus, das wenige Schritte entfernt nach Plänen des Düsseldorfer Büros SOP Architekten entstanden ist. Der oberhalb der Max-Horkheimer-Straße am Hang errichtete Bau, der in weiße Platten aus HPL (High Pressure Laminate) gekleidet und von versetzt angeordneten Fensterbändern umwunden ist, lässt angesichts seiner gestalterischen Zurückhaltung zunächst an ein Bürogebäude denken. Anders auch als das bestehende Hauptgebäude, das frei in die Umgebung ausgreift, setzt sich der Neubau aus zwei wuchtigen Blöcken zusammen, die jeweils einen Innenhof umschließen. Wo der nordwestliche Teil der Flucht der Bestandsbauten folgt, rückt das südöstliche Volumen an die Straße. Wenngleich diese städtebauliche Anlage zunächst der Topographie und dem Verlauf der Verkehrswege geschuldet sein mag, findet der Campus auf diese Weise einen torartigen Abschluss.

Neue Räume für zwei Fakultäten

Die beiden Baukörper sind durch einen gläsernen Eingangstrakt miteinander verbunden, dem ein kleiner Platz vorgelagert ist. Inmitten der Halle wächst neben gläsernen Liften auch eine parkettbelegte Treppe empor, die der Erschließung beider Bauteile dient. Deren Gliederung entspricht zugleich einer doppelten Nutzerschaft. Befinden sich in der einen Hälfte Räumlichkeiten der naturwissenschaftlich-mathematischen Fakultät, wird der andere Teil durch die Fachbereiche Ingenieurwesen und Sicherheitstechnik genutzt.

Unerwartetes Innenleben

Somit umschließen rechts des Eingangs neben Büros und Unterrichtsräumen auch die Physik- und Biologielaboratorien den nordwestlichen Innenhof. Mit Hochbeeten und einem Wasserbecken gestaltet, bietet sich das größere der beiden Atrien auch als Aufenthaltsbereich an. In den südöstlichen Lichthof schiebt sich hingegen die zweigeschossige Versuchshalle, die für die sicherheitstechnische Forschung vorgesehen ist. Parallel dazu erstrecken sich die Experimentierräume für die Maschinenbaustudierenden längs der Fassade bis zum Eingangsbereich. Am südöstlichen Ende mit einer eigenen Vorfahrt samt Laderampen ausgestattet und mit Kranbahnen versehen, tun sich somit im Innern des förmlichen Neubaus Räume auf, die in ihrer industriellen Anmutung der äußeren Erscheinung des älteren Hauptgebäudes nahekommen.

Robuste Beschläge

Die unterschiedlichen Nutzungen, die vom Vorlesungsbetrieb bis zur experimentellen Forschung reichen, stellen nicht nur an die Bausubstanz, sondern auch an die mechanischen Teile besondere Anforderungen. Für Beschläge in öffentlichen Bauten, die hohen Belastungen ausgesetzt sind, kommen dabei gemäß der EN 1906: Türdrücker und Türknäufe die Einsatzklassen 3 und 4 in Frage. Auf dieser Grundlage wurden für den Wuppertaler Hochschulneubau verschiedenartige Beschläge mit Gleitlagertechnik ausgewählt: Neben Klinken, die mit einer Rückholfeder sowie einer Grundrosette aus glasfaserverstärktem Kunststoff ausgestattet sind, kamen Beschläge zum Einsatz, die über ein Kunststoff-Gleitlager verfügen und auch für Feuer- und Rauchschutztüren zugelassen sind. -ar

Bautafel

Architekten: SOP Architekten, Düsseldorf
Projektbeteiligte: ZWP Ingenieur-AG, Köln (Gebäudetechnik); Schüßler-Plan, Düsseldorf (Tragwerksplanung); BPK Brandschutz Planung Klingsch, Frankfurt a. M. (Brandschutz); ISRW-Klapdor, Düsseldorf (Bauphysik); Ingenieurbüro Wolfgang Willms, Roetgen (Fassade); WKM Landschaftsarchitekten, Düsseldorf (Freiraumplanung); Eco Schulte, Menden (Türbeschläge)
Bauherrschaft: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Fertigstellung: 2017
Standort: Gaußstraße 20, 42119 Wuppertal
Bildnachweis: B+E Fotografie, Düsseldorf; format2D – Sven Philipp, Bad Kreuznach/Hildesheim

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