Installation Bodenlos im Goethe-Institut Prag

Von 2D zu 3D: Permanente Zeichnung für den Fußboden der Cafeteria

Mit einem Filzstift verwandelte die Kölner Künstlerin Heike Weber den Fußboden der Cafeteria des Goethe Instituts in Prag in eine räumliche Installation. Die Arbeit entstand im Rahmen der Gruppenausstellung „Drinnen und Draußen", bei der insgesamt weitere fünf deutsche Künstler (Michael Jäger, Antje Schiffers, Thomas Sprenger, Julia Schmidt und Sascha Weidner) Werke verwirklichten, die sich mit dem Gebäude und der Stadt Prag auseinandersetzen.

Die Cafeteria in Benutzung
Die Linien wurden spiralförmig von außen nach innen gezeichnet
Die Entstehung der Zeichnung

Heike Webers Arbeit „Bodenlos" wurde als Einzige zu einem permanenten Bestandteil der Architektur. Obwohl sie sich auf die Bodenfläche beschränkt und mit dem einfachen Mittel der handgezeichneten Linie auskommt, entfaltet sie eine starke räumliche Wirkung. Der Fußboden wirkt wie aufgeworfen, die perspektivische Wahrnehmung verändert sich. Die konzentrischen Linien orientieren sich am bestehenden Raum, beginnen an dessen Kanten und reagieren auf jede Ecke und jede Stütze. Zur Raummitte hin bilden sie immer stärkere Wellen, die dort, wo sie aufeinandertreffen, ungeplante neue Geometrien formen. So verstärkt die Installation einerseits den Raum, transformiert ihn aber auch gleichzeitig. Rot ist die einzige verwendete Farbe in den sonst hauptsächlich in Weiß gehaltenen Räumen. Erst die Besucher bringen zusätzliche Farbe und Bewegung in die Cafeteria und erzeugen im Zusammenspiel mit der Installation einen besonders lebendigen Raumeindruck.

Boden
Die Künstlerin verwendete ausschließlich eine Sorte Pigmentmarker. Nachdem sie bisherige Installationen immer temporär und im musealen Kontext, meist auf weißem PVC, umgesetzt hatte, konnte sie zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma einen dauerhaften Bodenbelag realisieren. Die roten Linien wurden direkt auf einen 3 mm dicken, weißen, gegossenen Polyurethan (PUR)-Boden gezeichnet und mit einer weiteren transparenten PUR-Beschichtung sowie einer Endversiegelung geschützt. Dabei mussten alle verwendeten Beschichtungen sowohl eine sehr hohe UV-Beständigkeit aufweisen als auch schnell zu verarbeiten sein.

Bautafel

Künstlerin: Heike Weber, Köln
Projektbeteiligte: Goethe-Institut Prag (Auftraggeber); Obrycki Designerboden, Leverkusen (Fachfirma Kunststoffbeschichtungen); Edding 33 Brilliant Paper Maker, Ahrensburg (Stifte)
Eröffnung: November 2012
Standort: Masarykovo nábřeží 32 , Prag
Bildnachweis: Heike Weber, Köln; Tomas Soucek

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