In elf Schritten überbaut

Neckarbrücke Benningen

Eine neue Brücke über den Neckar soll dabei helfen, die Ortsmitte der Gemeinde Benningen nahe Ludwigsburg zu entlasten: Sie ist Grundlage und wesentlicher Bestandteil einer geplanten Umgehungsstraße. Auch der Schwerverkehr profitiert, denn die alte Brücke im Zentrum der Gemeinde darf seit geraumer Zeit nur noch von Lastwagen unter 12 Tonnen gequert werden.

Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der geplanten Ortsumfahrung zwischen Freiberg und Marbach und erlaubt auch die Querung des Schwerverkehrs.
Eine Herausforderung war dabei die geforderte ungehinderte Durchfahrt von Frachtschiffen.
Dafür musste unter der Brücke ein Durchgangsraum von 60 Meter Breite und 6,30 Meter Höhe geschaffen werden.

Geplant hat das Bauwerk das Stuttgarter Büro Leonhardt, Andrä und Partner. Eine Herausforderung war dabei die geforderte ungehinderte Durchfahrt von Frachtschiffen. Dafür musste unter der Brücke ein Durchgangsraum von 60 Meter Breite und 6,30 Meter Höhe geschaffen werden. Aufgrund des Verlaufs der Zubringerstraßen war zudem eine auch im Grundriss gebogene Form gefragt.

Die 195 Meter lange Brücke wurde als Stahlverbundkonstruktion geplant. Die für den Unterbau nötigen Hohlprofile sind nur vier Meter breit und wurden vor Ort vormontiert. Die Brückenköpfe sitzen etwas vom Ufer zurückversetzt, um die nötige Höhe der Konstruktion im mittleren Bereich zu gewährleisten. Nah am Wasser sind beidseitig zwei v-förmige Pfeiler positioniert, die mit dem Stahlgurt scheinbar nahtlos verbunden sind. Dazwischen sitzt der ca. 50 Meter lange und 145 Tonnen schwere Mittelteil des Unterbaus, der mit einem speziellen Schwimmkran von oben eingesetzt wurde (siehe Video).

Der Überbau wurde in elf Schritten in Beton erstellt. Die jeweils etwa 15 bis 20 Meter langen Abschnitte konnten in einem regelmäßigen Wochentakt betoniert werden. Dabei kragt die 45 Zentimeter starke Fahrbahnplatte auf beiden Seiten etwa vier Meter über den Stahlhohlkasten aus. Als Schalungsgerüst kamen Kragarmkonsolen zum Einsatz, die man in einem Abstand von 90 Zentimetern zueinander setzen ließ. Eine Besonderheit war, dass bei den Betonierabschnitten über Wasser die Bühnen von oben gelöst und mit dem Kran umgesetzt wurden.

Nach der Fertigstellung der Fahrbahn in nur 12 Wochen wurden die Brückenränder mithilfe von Gesimskappenkonsolen betoniert. Die separate Schalungseinheit dieser Systemlösung ließ sich stufenlos an die geforderte Kappengeometrie anpassen. Durch die Verankerung der Bühneneinheiten an der Brückenunterseite konnten zudem alle Arbeiten auf der Oberseite des Überbaus störungsfrei durchgeführt werden.

Planung: Leonhardt, Andrä und Partner, Stuttgart; Bauunternehmen: Wolff & Müller Ingenierubau, Stuttgart; Hersteller Ingenieurbaulösungen und Projektbetreuung: Peri, Weißenhorn

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