Hotel The Beacon in Hongkong

Dicht gefügt und satt begrünt

An einem der am dichtesten besiedelten Orte der Erde, im Stadtteil Mongkok von Hongkong, hat das Architekturbüro Aedas ein Hotel entworfen und bauen lassen, das seinesgleichen sucht. Auf vergleichsweise wenigen 614 Quadratmetern Grundstücksfläche entstand ein schmales, kreativ ausgeformtes Hochhaus. Inspirationsquelle für den ungewöhnlichen Bau waren die vormals illegalen Eisenbalkone, die andere, dicht an dicht stehende Häuser zieren und von den Bewohnern selbst errichtet wurden, um einen (wenngleich beengten) privaten Sitzplatz im Freien zu schaffen.

Aus der im unteren Teil bewachsenen Fassade treten Boxen mit verglasten Fronten unregelmäßig hervor und verdichten sich mit zunehmender Höhe.
Die Module treten vor und zurück, sie zeigen offene und geschlossene Seiten: Jedes Hotelzimmer bietet Aussicht auf die Stadt, ohne Einblicke durch die anderen Gäste.
In einem derart verdichteten Stadtraum kommt Pflanzen eine enorme Bedeutung für das menschliche Befinden zu.

Auf diesen amtlich nicht genehmigten Balkonen ist oftmals ein kleiner Hausgarten angelegt, um ein wenig Grün und damit Lebensqualität in die Metropole zu bringen. Als Interpretation dieser traditionellen Gepflogenheit schufen die Architekten ein Gebäude, dessen unterer Teil gleichsam als Podium großflächig begrünt ist. Aus der breiten, bewachsenen Fassade treten Boxen mit verglasten Fronten unregelmäßig hervor und verdichten sich mit zunehmender Höhe. Der weitaus größere, obere Teil des Hotelturms erscheint ausschließlich aus zueinander versetzten Boxen gestapelt. Die Module treten vor und zurück, zeigen offene und geschlossene Seiten – jedes Hotelzimmer bietet Aussicht auf die Stadt, ohne Einblick durch die anderen Gäste.

Bepflanzte Fassade rahmt öffentliche Bereiche

Das Gebäude ist ein Stück von der Straße zurückversetzt, um mehr Platz für die Bepflanzung zu schaffen. In einem derart verdichteten Stadtraum kommt den Pflanzen eine enorme Bedeutung für das menschliche Befinden zu. Das Grün wirkt sich nicht nur positiv auf das Gemüt aus. Es hat auch einen luftreinigenden Effekt, indem es Schadstoffe aus der Luft in wertvollen Sauerstoff umwandelt. Die „lebende” Wand dient als Rahmen für die öffentlichen Bereiche, eine Eingangshalle sowie eine Lobby mit Liftanlagen im zweiten Stock.

Flachdach: geringes Gewicht, saubere Abdichtung

Den oberen Abschluss bildet ein konventionelles Flachdach, da es ein geringes Gewicht aufweist. Sowohl beim eigentlichen Dachaufbau als auch bei den einzelnen Modulen wurde besonderes Augenmerk auf eine saubere Abdichtung gelegt. Bedingt durch die Komposition und das Hervortreten der Räume mit französischen Fenstern ergeben sich viele kleinere Dachbereiche. Die Abdichtung dieser Teilbereiche in Kombination mit der Metallverkleidung muss Temperaturschwankungen standhalten können.

Die Vorsprünge haben metallische Bekleidungen in Weiß und variierenden Grautönen. Ihre lebendige Wirkung wird durch die unterschiedlichen Reflektionen von Tageslicht und der Nachbargebäude noch verstärkt. Kein Vorsprung kragt so weit aus, dass er entwässert werden muss – zur Ableitung des anfallenden Regenwassers reichen die Tropfkanten der Metallbleche aus. Die Ecken der Balkonkonstruktion sind mit innenliegenden Stahlprofilen konstruiert. Die großzügigen Fensterflächen sind teils festverglast, teils lassen sie sich öffnen.

Bautafel

Architektur: Aedas, Peking
Projektbeteiligte: Sempergreen, Culpeper (Begrünte Fassadenelemente Living Wall)
Bauherr: The Beacon, Hongkong
Fertigstellung: 2017
Standort: 88 Sai Yee Street, Mongkok, Kowloon, Hong Kong
Bildnachweis: Kerun Ip, Hong Kong

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